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Aufruf zum 6. bundesweiten Recht auf Stadt-Forum

15.-17. Mai 2020

Aufruf für Workshops und Veranstaltungen

Stadt für alle statt Mietenwahnsinn und Verdrängung: In den letzten Jahren konnten wir als Recht auf Stadt-Bewegung mit diesem zentralen Anliegen starke Sichtbarkeit und politischen Druck erzeugen. Wo es zu sinnvollen Anpassungen der Politik gekommen ist, ist das unserem aktiven Einschreiten zu verdanken – durch Demos, Besetzungen, mühsame Verhandlungen, Volksentscheide und vieles mehr. Der Kampf ums Wohnen ist aber noch lange nicht beendet: Auch das 6. bundesweite Recht auf Stadt-Forum soll daher Platz für den Erfahrungsaustausch zwischen stadtpolitisch Aktiven geben.

Das diesjährige Forum knüpft an altbewährte Themen und Formate an und möchte die Recht auf Stadt-Debatte zugleich um weitere Perspektiven erweitern:

Denn das Recht auf Stadt ist noch viel mehr. Es ist das Recht auf Stadt unabhängig von Herkunft, Hautfarbe und Religion. Gerade mit Blick auf die Kräfteverhältnisse in Thüringen wird klar: Das Recht auf Stadt muss antifaschistisch und grenzenlos sein. Es ist das Recht auf eine Stadt, die

sich nicht auf einem verwüsteten Planeten befindet, sondern auf eine Stadt in ökologisch nachhaltigen Stadt-Land-Beziehungen, in der nachhaltige Wohn- und Lebensformen machbar sind und Umweltgerechtigkeit für alle gilt. Und das Recht auf Stadt ist ein Recht auf eine feministische Stadt, in der Care-Arbeit wertgeschätzt und gerecht verteilt ist, in der soziale Beziehungen nicht

von Verwertungslogiken bestimmt werden.

Eine anti-rassistische, queer-feministische und klimagerechte Stadt ist aber nur dann möglich, wenn mit Stadt und Urbanität kein Geld verdient werden soll und kann. Wir wollen damit die Debatte um zukunftsweisende Strategien eines Rechts auf Stadt für alle (weiter-)führen und mit euch die Systemfrage stellen.

Das Forum lebt von eurer Beteiligung, von euren Beiträgen und Workshops, die ihr organisiert. Wir rufen deshalb alle stadtpolitischen Gruppen dazu auf Vorschläge für Workshops/ Veranstaltungen in folgenden Formaten einzureichen: (jeweils 1,5 Stunden)

Erfahrungsaustausch: stadtpolitische Initiativen stellen sich und ihre Arbeit vor, am besten gemeinsam aus mehreren Städten und/oder arbeiten weiter an der gemeinsamen Strategieentwicklung;

Plattform: Veranstaltungen mit von euch eingeladenen Gästen;

Vernetzung: offene Treffen, die der Vernetzung unter einem bestimmten Thema oder Ziel oder einer Region dienen (z.B. Vernetzung von Klein- und Mittelstädten, Vernetzung von Kämpfen gegen Immobilienkonzerne oder Internetriesen, Vernetzung Común-Magazin);

Schnittstelle: Veranstaltungen, die das Recht auf Stadt intersektional mit den Schwerpunkten anti-rassistische, queer-feministische und/oder klimagerechte Stadt betrachten.

Thematisch seid ihr frei: Was auch immer euch oder andere bewegt und mit einer gerechten, solidarischen und offenen Stadt für alle zu tun hat!

Schickt uns eure Vorschläge bitte bis zum 29.2.2020 an ras2020@raumstation.org und gebt unbedingt das gewünschte Format (siehe oben) an. Bitte schreibt uns auch, ob eure Gruppe die Veranstaltung alleine durchführen will, ihr bereits Kontakt zu anderen Initiativen (aus anderen Städten) habt oder ob ihr dabei Unterstützung braucht.

Wir freuen uns auf euch in Weimar!

Weitere Infos: raumstation.org/ras2020 wiki.rechtaufstadt.net

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A&W blog: Die unsichtbare Hand kann mich mal

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INUAS Konferenz an der FH Campus Wien: Voraussetzungen für leistbares Wohnen in wachsenden Städten schaffen

Wien (OTS) – Es gibt nicht das eine Schlüsselinstrument, nur das Zusammenspiel aller Akteur*innen und mehrerer Disziplinen bei der Stadt- und Wohnbauplanung hilft auf lange Sicht gesehen, die Herausforderungen wachsender Städte zu bewältigen – zeigt das Aufeinandertreffen von Wissenschaft und Praxis bei der INUAS Konferenz „Wohnen unter Druck. Dynamiken zwischen Zentren und Peripherien“. Vom 4. bis 6. November diskutierten Expert*innen aus mehr als 20 Ländern über sozial- und klimaverträgliches Wohnen in rapid wachsenden Städten.

Unterschiedliche Disziplinen an einen (Planungs-)Tisch bringen

„Obwohl ähnliche Marktmechanismen in Städten auf der ganzen Welt wirksam sind und es Maßnahmen braucht, den Wohnungsmarkt zu regulieren, sind diese an regionalen und nationalen Kontexten ausgerichtet“, so Christoph Stoik, Sozialraumexperte der FH Campus Wien und Mitglied im wissenschaftlichen Komitee der INUAS Konferenz. Marc Diebäcker, Experte für Wohnforschung und Soziale Arbeit an der FH Campus Wien und ebenfalls Komiteemitglied, ergänzt: „Für Österreich stellt sich etwa die Frage, wie soziale und ökologische Aspekte über Bauordnungen, Flächenwidmungen, Wohnbauförderungen oder das Mietrecht festgeschrieben werden können, um leistbares Wohnen in klimaneutralen Stadtteilen zu entwickeln.“ Rund 110 internationale Beiträge von Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis zeigten bei der INUAS Konferenz, wie wichtig die interdisziplinäre Diskussion ist.

Recht auf Wohnen

Einigkeit herrschte, dass das „Recht auf Wohnen“ als fundamentaler Baustein zu sehen ist. Keynotespeakerin Loretta Lees, Professorin der University of Leicester, macht die wirtschaftliche Umstrukturierung in vielen Großstädten und die Finanzialisierung des Immobilienmarktes für den Abbau von Wohnrechten und die Vertreibung von Bevölkerungsgruppen als Triebfeder für Gentrifizierung verantwortlich. „Wenn wir heute von Gentrifizierung sprechen, ist sie nicht nur auf der Ebene der Nachbarschaft zu finden, sondern entfaltet sich als globaler Prozess, auch in vielen Metropolen des Südens“, meint Loretta Lees. Für eine integrative Stadtentwicklung seien drei Schlüsselfaktoren zu berücksichtigen: Leistbarkeit, Zugänglichkeit und Diversität.

Unsere steigenden „Ansprüche“ für Wohnen neu definieren

„Wohnen für alle“ thematisierte Amita Bhide, Professorin am Tata Institute of Social Sciences (TISS) Mumbai, in ihrem Vortrag über die Wohnsituation in Indien und stellt dabei die Definition von leistbarem Wohnen zur Diskussion. „Der Wohnungsmarkt definiert die Erschwinglichkeit weitgehend für mittlere Einkommensgruppen, das läuft an den meisten Armen vorbei und kreiert somit Schwachstellen und sozialen Ausschluss.“ Staatlich geplante und monofunktionale Wohnviertel scheitern vielfach, weil diese an den Lebensrealitäten der Menschen und ihrer selbstorganisierten Nutzungen vorbeigingen.

Urbanes Klima trifft alle

Zielkonflikte bei der Planung von sozialer Gerechtigkeit, Wirtschaft und Umwelt ortet Keynotespeaker Sascha Roesler, Professor für Architektur in Mendrisio. Großflächige Ansätze wie Umweltfaktoren und Gebäudestruktur beeinflussen das Klima einer Stadt genauso wie beispielsweise das Energieverhalten der Bewohner*innen. Der stetig wachsende Verbrauch veranlasse zur massiven Besorgnis im Hinblick auf den Klimawandel. Am Beispiel Chinas erläutert Roesler, „dass die Geschwindigkeit des Wachstums weltweit auch Ressourcen und unsere Architekturen betreffen. Alleine in China werden 30 Prozent des Energieverbrauchs durch die Bautätigkeit erzeugt.“ Und weiter: „Wir müssen aus den Strategien der Vergangenheit lernen und diese in eine neue Sprache – sowohl die Gebäudearchitektur als auch die Nutzungspraktiken der Bewohner*innen betreffend – übersetzen.“

Barcelonas Wohnbaupolitik

„Spanien hat sich in den letzten 50 Jahren von einem Land mit hauptsächlichem Vermietungsanteil in ein Eigenheimland verwandelt“, schildert Javier Burón Cuadrado, Wohnbaustadtrat von Barcelona. „Hier muss jetzt gegengesteuert werden.“ Die Politik der katalanischen Hauptstadt setzt dabei auf Anti-Gentrifizierungsmaßnahmen im Tourismus- und Wohnungsmarkt und auf bewussten Markteingriff. Beispielsweise müssen 30 Prozent der Neubauten auch in den innerstädtischen bestehenden Gebieten der Stadt als bezahlbarer Wohnraum deklariert werden. „Wir laden offen Gruppen zur Diskussion und Überprüfung des Wohnungsplans ein und verfolgen einen transparenten und demokratischen Ansatz“, fasst Burón Cuadrado Barcelonas Wohnbaupolitik zusammen.

Leistbares Wohnen für alle realisieren

In einer abschließenden Diskussion zur Realisierung des Rechts auf Wohnen betonten sowohl Javier Burón Cuadrado als auch Amita Bhide, dass je nach Struktur des Wohnungsmarktes ein Mix von Instrumenten und Strategien notwendig ist, um Bodenpreise zu kontrollieren und leistbare Mieten zu ermöglichen. Ein offener Dialog zwischen verschiedenen Akteur*innen wie Planer*innen, Bewohnerinitiativen und Wohnbauträgern sowie ein starkes Bekenntnis zum Recht auf Wohnen durch die Stadtpolitik sind entscheidend, um die Weichen für die Zukunft demokratisch stellen zu können.

Das INUAS-Netzwerk

Die INUAS-Hochschulen FH Campus Wien, Hochschule München (HM) und ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften zählen zu den größten Anbieterinnen von anwendungsorientierter Lehre und Forschung in ihren Ländern. Das Netzwerk übernimmt für Themenschwerpunkte rund um urbane und regionale Lebensqualität gesellschaftliche Verantwortung und versteht sich als strategischer Partner für jene Metropolregionen. Die Konferenz-Reihe „Urbane Transformationen“ widmete sich in Wien primär dem Thema „Wohnen“, in München wird sich 2020 alles um „Ressourcen“ drehen, gefolgt von der Konzentration auf „Öffentliche Räume“ 2021 in Zürich. www.inuas.org

FH Campus Wien

Mit rund 7.000 Studierenden an fünf Standorten und sieben Kooperationsstandorten ist die FH Campus Wien die größte Fachhochschule Österreichs. In den Departments Angewandte Pflegewissenschaft, Applied Life Sciences, Bauen und Gestalten, Gesundheitswissenschaften, Soziales, Technik sowie Verwaltung, Wirtschaft, Sicherheit, Politik steht ein Angebot von mehr als 60 Studien- und Lehrgängen in berufsbegleitender und Vollzeit-Form zur Auswahl. Fort- und Weiterbildung in Form von Seminaren, Modulen und Zertifikatsprogrammen wird über die Campus Wien Academy abgedeckt.
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Rückfragen & Kontakt:

FH Campus Wien
Mag.a Elisabeth Baumgartner
Unternehmenskommunikation
+43 1 606 68 77-6408
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New Enamel. Vom Karl-Marx-Hof zum Utopiaweg. Radiophone Komposition von Gerald Fiebig mit Texten von Friederike Brenner, Guy Debord, Gilles Ivain und Thomas Stangl.

Di, 5. November, 17.30 Uhr auf Radio Orange oder Nachhören im CBA-Archiv

Städte wie einen ästhetischen Text lesen und dabei der Poesie von Straßennamen folgen – so könnte man die situationistische Praxis des „dérive“, des Umherschweifens umreißen.Der Audiokünstler Gerald Fiebig hat sein Umherschweifen in Wien zum Ausgangspunkt mehrerer Arbeiten gemacht. Das Hörstück „New Enamel. Vom Karl-Marx-Hof zum Utopiaweg“ ist eine Hommage an die antifaschistischen Kämpferinnen und Kämpfer des Februar 1934.Für die Erarbeitung begab sich Fiebig auf ein Dérive zwischen diesen Orten und machte dabei Aufnahmen. Auch sein Urgroßvater Hermann Wurmbrand kämpfte am Karl-Marx-Hof. Deshalb verbindet er die psychogeografische Erkundung des Roten Wien mit Berichten seiner Großmutter Friederike Brenner, geborene Wurmbrand.Wie Städte auf vielfältigen Ebenen lesbar sind, so enthält auch das Stück noch mehr Textschichten. Zitate der Situationisten Guy Debord und Gilles Ivain spricht der Wiener Schriftsteller Thomas Stangl. Gerald Fiebig selbst spricht Zitate von Thomas Stangl, während frühere Teile der Radiotrilogie zu hören sind, an der Gerald Fiebig seit 2014 arbeitet. In den dabei entstandenen Radiostücken überlagert sich die akustische Erforschung des Stadtraums mit familiengeschichtlichen Recherchen.Realisation: Gerald Fiebig unter Mitarbeit von Tine Klink
Sprecherinnen und Sprecher: Friederike Brenner, Gerald Fiebig, Thomas Stangl

Die Fertigstellung dieses Stücks wurde ermöglicht durch Arbeitsaufenthalte bei Carmen und Emmeran Achter und im Kunstort ELEVEN. Radio dérive dankt Gerald Fiebig für die Kooperation.SENDUNG ANHÖREN
Moderation, Produktion und Sendunsverantwortung: Elke RauthSignation: Bernhard GalErstausstrahlung: Dienstag, 5. November 2019, 17:30 auf Radio Orange 94.0 (Wien)Sendung unbeschränkt nachhören: dérive CBA-RadioarchivSendung abonnieren: PodcastInformation und Kontakt: radio(at)derive.at, www.derive.at , dérive auf facebook
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«Wir brauchen neue Worte um das zu beschreiben»

Videoaufzeichnung der Diskussion zum Film «PUSH – Für das Grundrecht auf Wohnen»

https://www.rosalux.de/dokumentation/id/40406/

Wohnen ist ein Menschenrecht, es ist eine Voraussetzung für ein gutes und sicheres Leben. Doch in vielen Städten weltweit ist Wohnraum kaum noch bezahlbar und das Leben im urbanen Raum wird zunehmend schwieriger. Warum können wir es uns nicht mehr leisten in Städten zu leben in denen wir arbeiten? Wer sind die Akteure und warum gerät das Recht auf Wohnen in Städten so in Gefahr? Diese Fragen geht der schwedische Regisseur Fredrik Gerrten in seinem neuen Dokumentarfilm «PUSH – FÜR DAS GRUNDRECHT AUF WOHNEN» nach.

In Städten auf der ganzen Welt schießen die Immobilienpreise in die Höhe. Für das Einkommen der Menschen gilt das nicht. «PUSH» beleuchtet eine neue Sorte anonymer Vermieter*innen, zunehmend unbewohnbar werdende Städte und eine sich zuspitzende Krise, die uns alle betrifft. Hier geht es nicht um Gentrifizierung: Wir haben es mit einem ganz anderen «Monster» zu tun. Der Film begleitet Leilani Farha, UN-Sonderberichterstatterin für das Menschenrecht auf Wohnen. Sie reist um die Welt und versucht zu verstehen, wer aus der Stadt gedrängt wird und warum. «Ich glaube, es gibt einen großen Unterschied zwischen Wohnraum als Ware und Gold als Ware. Gold ist kein Menschenrecht. Wohnen schon», sagt Leilani.

Ausgehend von dem Film wurden die aufgeworfenen Fragen in der anschließenden Podiumsdiskussion diskutiert und auch in den Berliner Kontext gebracht. Weshalb sind Initiativen wie Deutsche Wohnen & Co enteignen wichtig, wie kann man verhindern, dass die derzeitigen Entwicklungen des Berliner Wohnungsmarktes New Yorker Ausmaße annehmen? Wer kann sich das Leben in den Städten dann überhaupt noch leisten?

Filmdiskussion «PUSH – Für das Grundrecht auf Wohnen»

An der Diskussion nahmen die UN-Sonderberichterstatterin für das Menschenrecht auf Wohnen, Leilani Farha, der Regisseur Fredrik Gerrten, die Sprecherin für Stadtentwicklung, Tourismus, Smart City aus dem Berliner Abgeordneten Haus Katalin Gennburg (Die Linke) und Dr. Ulrike Hamann, Soziologin an der HU Berlin und Aktivistin bei Kotti & Co., teil. Moderiert wurde die Diskussion von der Journalistin Malene Gürgen (taz).

Die Filmvorführung wird gemeinsam mit PUSH – Der Film und Mindjazz Pictures veranstaltet.

Der Film «PUSH – Für das Grundrecht auf Wohnen» (Dokumentarfilm, 2019, 92min.) feiert am 10. Mai 2019 während des DOK.fest München Premiere und läuft ab dem 6. Juni 2019 in den deutschen Kinos.

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Aktuelle Umfrage: Wohnen in Wien für jeden Dritten nicht mehr leistbar?

Wien versus Berlin: 43 Prozent der Wiener und 41 Prozent der Berliner geben mehr als 40 Prozent des Haushalts-Nettoeinkommens für das Wohnen aus

Wien (OTS)Wien gehört zu den lebenswertesten Städten weltweit und belegt im Economist und Mercer Ranking Platz 1. In Wien lässt es sich nicht nur gut leben, sondern auch gut wohnen. Davon sind 90 Prozent der Wiener überzeugt. Die österreichische Hauptstadt wird zudem oft als Mieterparadies vor allem im Vergleich zur deutschen Hauptstadt Berlin gepriesen. Aber Wien und Berlin unterscheiden sich in der Wahrnehmung ihrer Bewohner kaum. Das ist das überraschende Ergebnis der aktuellen Innofact Umfrage* „Mieterglück Wien – Berlin“ für ImmobilienScout24. 43 Prozent der Wienerinnen und Wiener geben mehr als 40 Prozent Ihres monatlichen Haushalts-Nettoeinkommens für das Wohnen aus, in Berlin trifft das auf 41 Prozent der Befragten zu.

Wien ist nach Berlin die zweitgrößte Metropole im deutschsprachigen Raum und wächst kontinuierlich.[1]Im Jahre 2027 wird die Zwei-Millionen-Grenze erreicht sein.[2]Aber kann man sich das Wohnen in einer derart beliebten Stadt überhaupt noch leisten? Laut der ImmobilienScout24 Umfrage scheiden sich hier die Geister. Jeder Dritte stimmt der Aussage zu, dass man in Wien noch günstig wohnen kann, aber beachtliche 35 Prozent der Befragten geben an, dass leistbares Wohnen in Wien nicht oder eher nicht möglich ist. Gemessen am Anteil, den die Warmmiete am monatlichen Nettoeinkommen des gesamten Haushalts frisst, wird die Skepsis deutlich: 43 Prozent der Wiener geben mehr als 40 Prozent des Haushalts-Nettoeinkommens für das Wohnen aus, 18 Prozent sogar mehr als 50 Prozent. Bei den Berlinern stellt sich die Situation ähnlich dar: 41 Prozent müssen mehr als 40 Prozent des monatlich verfügbaren Betrages für die Wohnung reservieren, bei 15 Prozent ist es mehr als die Hälfte des Haushalts-Nettoeinkommens.

Anteil Ausgaben für Warmmiete am Haushalts-Nettoeinkommen

Wien Berlin
Unter 30% 23% 20%
Zwischen 30% und 39% 34% 40%
Zwischen 40% und 49% 25% 25%
Zwischen 50% und 59% 12% 9%
60% und mehr 6% 6%
40% und mehr 43% 41%
50% und mehr 18% 15%

Quelle:ImmobilienScout24, innofact, August 2019, Werte sind gerundet.

Abstriche für günstigere Miete?

Worauf verzichten die Bewohner der ehemaligen Kaiserhauptstadt Wien, wenn sie dafür weniger für ihre Behausung bezahlen müssen? Immerhin 30 Prozent wären offen dafür, in eine kleinere Wohnung zu ziehen oder sind auch bereit, Abstriche bei der Ausstattung der Wohnung machen. Beim Umzug in einen anderen Stadtteil sind die Wiener wenig flexibel, nur 15 Prozent würde für die Ersparnis bei der Monatsmiete in einer anderen Gegend wohnen wollen.

Wie viel man derzeit in Wien für eine Wohnung zahlen muss

ImmobilienScout24hat 4.600 Angebote von neuen und gebrauchten Mietwohnungen ausgewertet. Derzeit liegen in Wien die Angebote für gebrauchte Mietwohnungen von rund 70 Quadratmeter bei durchschnittlich 13,70 Euro pro Quadratmeter. Für eine Neubauwohnung müssen Interessenten im Schnitt mit 15 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Mietkosten in Wien

Für eine durchschnittliche 70qm-Wohnung

Bezirk Preis pro Quadratmeter in Euro
Gebrauchte Mietwohnungen Neue Mietwohnungen
Innere Stadt 21,13 22,61
Leopoldstadt 14,68 15,78
Landstraße 15,87 15,86
Wieden 15,78 17,53
Margareten 13,35 13,95
Mariahilf 15,83 14,05
Neubau 14,46 16,18
Josefstadt 13,27 13,95
Alsergrund 14,38 16,75
Favoriten 11,97 13,31
Simmering 11,06 14,11
Meidling 13,56 13,80
Hietzing 12,95 14,26
Penzing 12,70 16,62
Rudolfsheim-Fünfhaus 10,57 14,44
Ottakring 12,11 14,71
Hernals 12,21 14,63
Währing 13,84 14,54
Döbling 13,68 15,03
Brigittenau 13,07 12,93
Floridsdorf 11,99 13,78
Donaustadt 12,43 15,66
Liesing 13,05 15,16
Durchschnitt 13,69 15,04

Quelle: ImmobilienScout24, August 2019, Ausgewertet wurden rund 4.600 Angebote auf ImmobilienScout24.at

Wohlfühlfaktor Wohnen in Wien und Berlin gut

Wien ist Touristenmagnet. In den vergangenen zehn Jahren steigerte sich die Zahl der Gästeübernachtungen in Wien um 61 Prozent von rund zehn Millionen im Jahr 2008 auf knapp 16,5 Millionen im Jahr 2018.[3] Der Wohlfühlfaktor stimmt auch für die Bewohner der Stadt: Satte 90 Prozent der Wienerinnen und Wiener sind mit ihrer Wohnsituation glücklich, jeder fünfte Befragte ist sogar sehr glücklich mit Lage und Ausstattung der Immobilie sowie der Miethöhe.Aber auch 85 Prozent der Berliner sind weitgehend zufrieden mit ihrer derzeitigen Wohnsituation.

Über die Studie:

*) Für die Studie hat die Innofact AG im August 2019 für ImmobilienScout24 je rund 500 Wiener/innen und Berliner/innern ab 18 Jahren online repräsentativ für diese Zielgruppe befragt.

Über ImmobilienScout24:

ImmobilienScout24 ist seit Jänner 2012 mit einem österreichischen Marktplatz online (immobilienscout24.at). Gemeinsam mit Immobilien.net, immodirekt.at und immosuchmaschine.at verzeichnet das Netzwerk jeden Monat rund 3,5 Millionen Besuche, die Nutzer können dabei unter rund 133.000 Immobilienangeboten wählen. Für den Erfolg von Scout24 in Österreich sind rund 60 Mitarbeiter in Wien verantwortlich. ImmobilienScout24 gehört zur Scout24-Gruppe, die führende digitale Marktplätze im Immobilien- und Automobilbereich in Deutschland und anderen ausgewählten europäischen Ländern betreibt. Weitere Informationen unter immobilienscout24.at.


[1] https://www.wien.gv.at/statistik/bevoelkerung/bevoelkerungsstand/
[2] https://www.ots.at/redirect/statistik19
[3] https://www.wien.gv.at/statistik/wirtschaft/tourismus/

Rückfragen & Kontakt:

Maria Hirzinger
Fon: +43 699 19544462
E-Mail: maria.hirzinger_ext@scout24.com

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OUT NOW: dérive 76 / Stadt Land // SOS Nordbahnhalle

Das Verhältnis zwischen Stadt und Land ist durch Wahlergebnisse, Statistiken über Landflucht oder Protestbewegungen in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus gerückt. Im neuen dérive-Schwerpunkt Stadt Land sehen wir uns an, ob sich zwischen den beiden Raumtypen tatsächlich eindeutige Grenzen ziehen lassen, was es mit der Landflucht junger Frauen hat, welche Auswirkungen Suburbanisierung in den USA hat, wie die Gelbwesten einzuschätzen sind, wie die Geographie des Wahlverhaltens in Österreich aussieht und wo AfD-WählerInnen leben.
Titelseite dérive 75

dérive

Zeitschrift für Stadtforschung

Heft 76, Juli-September 2019

68 Seiten, 9 Euro
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INHALT

Stadt Land – Ein Vorwort

Christoph Laimer

Urbanität – Ruralität

Der Versuch einer prinzipiellen Klärung und Erläuterung der Begriffe

Ilse Helbrecht

Was ist dran am »Exodus« der jungen Frauen vom Land?

Eine soziologische Annäherung

Theresia Oedl-Wieser

Die Geographie des Wahlverhaltens in Österreich

Interview mit Günther Ogris

Unter Gelbwesten

Jeremy Harding

Sine_Urban

Das schwere Erbe von Suburbia

Judith Eibmayr

Stadt, Land, AfD

Zur Produktion des Urbanen und des Ruralen im Prozess der Urbanisierung

Maximilian Förtner, Bernd Belina, Matthias Naumann

Kunstinsert:

Elena Anosova: Out-of-the-way

plus zahlreiche Besprechungen

SOS Nordbahnhalle – Abrisspläne stoppen!

PETITION UNTERSCHREIBEN

KAMPAGNEN-WEBSITE

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Letztes Jahr war die grandiose Nordbahnhalle die Festivalzentrale unseres urbanize! Festivals. Seit damals setzen wir uns dafür ein, dass sie ein gemeinwohlorientiertes Modellprojekt für Nachbarschaft, Kultur und Soziales wird. Um den geplanten Totalabriss zu verhindern, haben wir gemeinsam mit andern die IG Nordbahnhalle gegründet und eine Petition gestartet.

Bitte unterschreibt unsere Petition!

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Mitmachen bei Petition: Kein Abriss der Nordbahnhalle

Liebe Freund*innen und aktive Bewohner*innen dieser Stadt,

die Nordbahnhalle im Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnhof hat sich in den letzten 2,5 Jahren zu einer echten Stadtteilressource entwickelt. Jetzt ist sie in Gefahr – es droht der Abriss! Bitte unterschreibt die Petition und verbreitet sie weiter! https://mein.aufstehn.at/petitions/kein-abriss-der-nordbahnhalle-1
Lanciert wurde die Petition von der IG Nordbahnhalle, einem spontan gegründeten, offenen Zusammenschluss von Nutzer*innen, Künstler*innen, Stadtforscher*innen, Nachbar*innen und Besucher*innen, die den Erhalt der Halle fordern.

Für das einzigartige Ensemble aus Halle, Wasserturm und grüner Stadtwildnis soll in einem partizipativen, offenen Beteiligungs-Prozess ein gemeinwohlorientiertes Konzept für eine permanente Nutzung (weiter)entwickelt und die Nordbahnhalle als konsumfreier, nicht-kommerzieller Ort erhalten bleiben.

Konkret wird gefordert:

– Kein Abriss der Nordbahnhalle (abgesehen vom für die Straßenbahnführung notwendigen Teilabriss, kein Abriss der „großen Halle“)

– Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen für eine langfristige, nicht-kommerzielle, experimentelle Nutzung von Nordbahnhalle und Wasserturm

– Transparenter und partizipativer Prozess zur Entwicklung eines Nutzungskonzeptes für Nordbahnhalle und Wasserturm unter Einbindung aller Stakeholder

– Vertragliche Absicherung einer langfristigen Nutzung durch eine zivilgesellschaftliche, gemeinnützige Trägerstruktur

– Finanzierung einer einfachen Sanierung von Wasserturm und Halle, die den funktionalen Charme der Nordbahnhalle sowie den niederschwelligen Charakter erhält.

Es eilt, denn der Nutzungsvertrag des TU Forschungsprojekts für die Nordbahnhalle läuft Ende Juli aus. Trotz Bemühungen und positiver Gespräche gibt es nach wie vor keinen Zusage der Politik für den Erhalt dieses einzigartigen Ortes, der sich in den letzten 2,5 Jahren zu einem nicht mehr weg zu denkenden Raum für den Stadtteil und weit darüber hinaus entwickelt hat. In der derzeitigen Situation droht mit Anfang August jederzeit der Abrissbagger.

Deshalb hat die IG Nordbahnhalle am 27.6., 10 Uhr eine Pressekonferenz veranstaltet und es gibt schon erste Berichte, sie werden laufend auf der Website der IG Nordbahnhalle aktualisiert:
https://ig-nordbahnhalle.org

Hier ein erster Auszug:

https://next.derstandard.at/story/2000105555101/wiener-nordbahnhalle-droht-abriss

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/wien/2015923-Zwischennutzung-die-bleiben-will.html?em_cnt_page=2

MITMACHEN

Die IG Nordbahnhalle ist eine offene Plattform – wir freuen uns über Mitstreiter*innen: Schreibt uns auf ig-nordbahnhalle@mailbox.org und tragt euch in den Newsletter auf https://ig-nordbahnhalle.org ein, damit wir euch weiter informieren können.

Danke für Unterstützung und lg,
die IG Nordbahnhalle

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International Call to the Defense Camp and Festival of the Autonomous Factory Rog


Dear comrades!



Factory Rog is a self-organized autonomous space in the centre of Ljubljana, Slovenia. Squatted since 2006, it’s been providing space for a variety of initiatives, collectives, ateliers, events and happening ranging from activism, lectures, concerts, sport activities, circus, performative arts, etc. In 2016 the city municipality of Ljubljana decided to try evicting the occupants of the Factory, on the basis of their vision of an artistic-design space meant to make the city center more attractive for investors. For the last 3 years some of the users of Rog have been involved in court proceedings, amassing a sizeable amount of court fines, a large chunk still unpaid.



The three year long court proceedings also prevented the municipality to legally empty the buildings of Factory Rog. Now, with the last of the cases settled, the court order forbidding the municipality from encroaching onto the territory loses its validity on 1st of June and we
are unsure of what exactly could happen. On one hand our response is trying to establish a dialogue with the municipality that could lead to acceptable solutions for the future of the Factory. On the other hand, past experiences and recent moves of the municipality suggest the repetition of the 2016 scenario. Therefore, until this dialogue happens, and especially if it doesn’t, we need a stable, continuous presence of supporters, ready to stand up to any repeated attempts of eviction. 


We are calling on all people that care for and believe in the value of autonomous spaces to join us in defending Rog and saving an important bulwark of DIY counterculture and grassroots opposition to gentrification and the hegemony of capitalism! 

The Defensive Camp and Festival starts on the 31st of May! There will be barricades, music, workshops & skillsharing, and a range of other activities. You are welcome to contribute to the programme. 

For accommodation purposes inform us when and for how long you intend to arrive, how many people you are, and if you need a space in the dormitories or if you have tents.

Write us also about your contributions to the program.

For more information, write to us at: skupscina-tovarne-rog@riseup.net 


Web: http://atrog.org/en/


FB: https://www.facebook.com/ohranimorog/




Spread the word! Spread the resistance!

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AK-Studie: Gentrifizierung in Wien

Die Studie kann unter folgendem Link gefunden werden: AK-Studie-Gentrifizierung in Wien

Oder auch als gedruckte Version unter stadt@akwien.at bestellt werden.