In the context of the spread of the COVID-19 pandemic, safety in one’s
own home or shelter is essential! However, the housing crisis has left
great portions of the population in Europe in overcrowded homes,
precarious living conditions and homelessness! “Save a Life/ Stay at
Home” is not possible for many. This is why we, the European Action Coalition
for the Right to Housing and the City (EAC) a network of over 30
housing justice organizations from 20 countries in Europe, are demanding
the following immediate actions from all European Union political
officials and all national and local governments:
1. MORATORIUM ON ALL EVICTIONS!
2. NO CUTS ON UTILITIES, REGARDLESS OF DEBTS OR FORMAL STATUS!
3. SUSPENSION OF ALL PENALTIES FOR NOT PAYING RENT OR UTILITIES!
4. IMMEDIATE PUBLIC REQUISITION OF HOTELS, TOURIST APARTMENTS, HOLIDAY
HOUSES AND ALL EMPTY BUILDINGS TO RE-HOUSE THE HOMELESS AND THE
OVERCROWDED!
5. IMMEDIATE REHOUSING OF THE ALREADY HOMELESS AND OVERCROWDED!
6. DECRIMINALIZATION OF OCCUPATIONS OF VACANT BUILDINGS!
7. DECRIMINALIZATION OF ALL INFORMAL, ALTERNATIVE, EPHEMERAL AND MOBILE FORMS OF HOUSING!
8. PROTECTION OF ALL IN COLLECTIVE ACCOMMODATION: student dorms,
adoption homes, elderly homes, prisons, homeless shelters, detention
centers, refugee centers!
9. FREEZE ALL PROPERTY RENT PRICES!
10. SUSPENSION OF MORTGAGE AND RENT PAYMENTS FOR ALL PEOPLE AFFECTED BY THE CRISIS!
11. SUSPENSION OF ALL AUCTIONS OF FORECLOSED HOMES!
12. SUPPORT FOR ALL AFFECTED BY A POTENTIAL RISE IN DOMESTIC VIOLENCE DUE TO OVERCROWDING AND STAY-AT-HOME IMPOSITIONS!
13. PROTECTION OF ALL MIGRANTS BOTH INSIDE AND AT THE BORDERS OF THE CONTINENT!
14. FREE ACCESS TO MEDICAL TESTING AND TREATMENT FOR ALL!
15. FINANCIAL SUPPORT FOR ALL AT RISK OF LOSING INCOME SOURCES: support
for their rents, mortgages, credits, payment of education and medical
bills, etc.!
Additionally to these we request that, being faced
with the challenges of the COVID-19 pandemic, the EU should stop its
neoliberal fiscal, economic and social policies. we demand a new eu,
which promotes and facilitates the investment of public money into the
development of public services, including public housing and other forms
of non-for-profit housing.
The vast experience of the
organizations forming the EAC has shown us that, in a crisis, it is
always the most vulnerable, the poor, the homeless, the evictees and the
undocumented that are at utmost risk for their health and wellbeing. We
urge all to show solidarity, care and empathy to individuals that are
most exposed for being affected by the COVID-19 pandemic.
SOLIDARITY, CARE, SAFETY AND DECENT HOUSING FOR ALL!
Text zur aktuellen Situation – wichtige Forderungen am Ende – wenn Du die Forderungen unterstützt: bitte verbreiten mit dem Zusatz “Ich/wir unterstützen die Forderungen”
Seit letzter Woche sind Veranstaltungen mit über 100 Menschen
verboten, seit Montag sogar alle Versammlungen mit über 5 Personen.
Nicht gedacht wurde da ganz offensichtlich an Refugees und Obdachlose,
die in Sammelunterkünften untergebracht sind. Obdachlos gewordene
Menschen müssen teilweise in Quartieren mit bis zu 200 anderen
Nächtigenden schlafen, in der Früh raus und in eines der Tageszentren
gehen, wo sie sich wieder mit hundert anderen Menschen auf engstem Raum
aufhalten. Es wird empfohlen, dass ein Mindestabstand von 1 Meter zu
anderen Menschen einzuhalten ist. Wie soll das in den Notquartieren
funktionieren, wo Bett an Bett steht? Überall hört mensch die
Empfehlung, zu Hause zu bleiben, doch wie sollst du zu Hause bleiben,
wenn du kein Zuhause hast?
Superspreader*innen, sehr vulnerabel und trotzdem ignoriert
Obdachlose Menschen werden so, ob sie es wollen oder nicht, zu
Superspreader*innen. Wegen den vielen unvermeidbaren Kontakten besteht
das akute Risiko, dass sich der Virus unter Wohnungslosen schnell
ausbreiten könnte. Davon sind auch wir als Mitarbeiter*innen besonders
betroffen.
Erschwerend kommt hinzu, dass viele der Nächtiger*innen zur Gruppe
der besonders gefährdeten Menschen gehört. Sie haben einen geringen oder
gar keinen Zugang zum Gesundheitssystem, obwohl die meisten sich in
einem schlechten gesundheitlichen Allgemeinzustand befinden. Viele haben
Vorerkrankungen, die in den meisten Fällen schlecht oder gar nicht
behandelt werden. Eine beträchtliche Anzahl der obdachlosen Menschen ist
über 60 Jahre alt. Unter diesen gesundheitlichen Bedingungen ist die
Unterbringung von obdachlosen Menschen in überbelegten Mehrbettzimmern
und unter schlechten hygienischen Bedingungen eine nicht zu
verantwortende Zumutung.
Dennoch läuft der Betrieb im Winterpaket weiter wie immer. Es gibt
keine ausreichende Aufklärung, es gibt keinen wirklichen Plan. Zu lange
wurden Obdachlose ignoriert, warum sollten sie also jetzt beim
staatlichen Krisenmanagement berücksichtigt werden?
Harte Zeiten
So stehen sie schon jetzt, auch ohne Infektion oder Verdachtsfall,
vor schweren Herausforderungen. Viele Wege zu Geld zu kommen wie
Straßenmusik, Zeitungsverkauf, Betteln oder illegalisiert arbeiten
funktionieren in Zeiten der Ausgangssperre nicht mehr. Einige
Suppenküchen haben bereits geschlossen. In den Notquartieren wurden ein
paar Betten zu Quarantänebetten umfunktioniert. Ersatz für diese Betten
gibt es keinen. Seit Montag müssen sie befürchten, bestraft zu werden,
wenn sie sich in kleinen Gruppen durch die Stadt bewegen. In großen
Gruppen im Quartier zu schlafen ist aber behördlicherseits kein Problem.
Ausnahmezustand?
Wir wissen, wir befinden uns gerade in einem Ausnahmezustand, in dem
es darum geht, den Verlauf der Pandemie einzudämmen. Doch gerade im
Umgang mit Wohnungslosen ist der Ausnahmezustand nichts weiter als eine
Steigerung der Normalität. Bislang wurden Armut und Wohnungslose
ignoriert, genauso passiert es jetzt – nur mit schwereren Konsequenzen.
Wir als Initiative Sommerpaket haben letztes Jahr etwas mehr
Menschenwürde sowohl für uns Basismitarbeiter*innen als auch für die
Nächtiger*innen gefordert – und wurden ignoriert. Die geforderten
Verbesserungen – kleinere Quartiere, gesünderes Essen und bessere
Betreuung – wären gerade jetzt hilfreich gewesen. Sie reichen aber bei
weitem nicht aus. Deswegen müssen wir uns mit neuen Forderungen an die
Öffentlichkeit wenden.
Die Ignoranz muss endlich beendet werden! Es muss schnell gehandelt werden!
Die Initiative Sommerpaket fordert
Als Basismitarbeiter*innen stehen wir gerade noch mehr im Dauerstress
und unter Dauerbelastung als wir uns je vorstellen konnten.
Bereits in den ersten Tagen der Krise machen sich in unseren
Einrichtungen massive Personalengpässe aufgrund von zusätzlichen
Erkrankungen und präventiven Freistellungen wegen Verdachtsfällen
bemerkbar.
Während ein gesellschaftlicher Lockdown stattfindet, müssen und
WOLLEN wir nach wie vor zur Arbeit. Wir fühlen uns für die Gesellschaft
und unsere Klient*innen verantwortlich und überlegen, wie wir die
Abläufe in unseren Einrichtungen verbessern können um einen möglichst
sicheren und gesicherten Betrieb aufrecht zu erhalten.
Wir sehen, dass unsere Forderungen vom letzten Jahr nach einem
“Sommerpaket” überholt sind, auch wenn die Umsetzung durch die
Verantwortlichen uns wesentlich besser auf diese Krise vorbereitet
hätte.
Wir fordern nicht nur einen ganzjährigen Betrieb der jetzt als
“Winterquartier” eingerichteten Notschlafstellen. Neben einer Ausweitung
auf den Sommer ist zusätzlich eine Ausweitung auf einen 24h-Betrieb
notwendig.
Gerade jetzt ist es im Interesse ALLER, dass Menschen menschenwürdig
untergebracht werden. Unsere Klient*innen sind untertags
gezwungenermaßen auf der Straße unterwegs und haben keine entsprechenden
Möglichkeiten, grundlegende Hygiene zu betreiben, um sich selber vor
Ansteckung und andere vor Weitertragen des Virus zu schützen.
Während die Regierung schnell darin war, Hilfe im Volumen von
mehreren Milliarden für die Wirtschaft auf den Weg zu bringen, hören wir
bis jetzt noch nichts von Millionen oder gar Milliarden für Gesundheit,
Pflege, Sozialbereich usw.
Was wir jedoch erleben, ist eine ungeahnte Welle der Solidarität in
der Bevölkerung – Nachbar*innen schließen sich zusammen und unterstützen
sich gegenseitig.
Obdachlose Menschen werden letztlich zu Risikoverhalten gezwungen.
Ein Risiko, das sie als besonders gefährdete Gruppe massiv gefährdet.
Was für alle gilt, gilt selbstverständlich auch für unsere Klient*innen:
im Eigeninteresse und im gesellschaftlichen Interesse Ansteckung zu
vermeiden. Wie wir alle wissen, kann der Virus nicht eingesperrt werden –
das sind unwissenschaftliche autoritäre Phantasien. Nur Aufklärung und
entsprechendes Verhalten können die Verbreitung eindämmen oder
verlangsamen!
Daher FORDERN wir:
# SOFORT mehr Personal, bessere Schutzausrüstung und Schulungen/Informationen für uns!
# Transparenz, Mitsprachemöglichkeit und Einbeziehung der Expertise
der Mitarbeiter*innen – ohne unser Wissen und unsere Kreativität ist ein
Betrieb nicht möglich!
# Die Hotels, die gerade mit Millionen subventioniert werden, sollen
als Unterkünfte für Wohnungslose und in beengten Wohnverhältnissen
Lebende sowie von häuslicher Gewalt Betroffene geöffnet werden!
# Kostenlose und angemessene gesunde Verpflegung für alle, die Bedarf anmelden!
# Kein Einsatz des Bundesheeres für ordnungspolitische Maßnahmen –
nur für logistische Unterstützung bei Transport und Aufbau von
Infrastruktur etc. und unter Leitung ziviler Organisationen.
# Zugang für Menschen die auf der Flucht sind oder in Flüchtlingslagern eingesperrt sind zu Schutz und medizinischer Hilfe!
# Hilfe und Solidarität ungeachtet nationaler Grenzen – es muss für Menschen möglich sein was bei Banken problemlos klappt!
Außerdem erklären wir uns solidarisch mit
– den Forderungen unserer Kolleg*innen im Gesundheitsbereich: den Pfleger*innen, Reinigungspersonal, Ärzt*innen
– den Kolleg*innen, die in Handel und Infrastruktur so wichtige
Arbeit leisten, um uns zu versorgen und die Gesellschaft am laufen zu
halten
– den Kolleg*innen in Deutschland und Italien, die sich zu folgenden Initiativen zusammengefunden haben: