Über «Recht auf Stadt»

Unter dem Slogan »Recht auf Stadt« haben sich in den letzten Jahren rund um den Globus vielfältige Bündnisse formiert.
Recht auf Stadt Wien ist Teil dieser Bewegung. Wir setzen uns für ein Recht auf Stadt für alle ein und unter »alle« verstehen wir in erster Linie diejenigen, denen das »Recht auf Stadt« und somit das Recht auf aktive und gleichberechtigte Teilhabe und Gestaltung der urbanen Gesellschaft heute verwehrt wird. Weil sie zu arm sind, weil sie die »falsche« Staatsbürgerschaft haben, weil keine Lobby für sie eintritt und weil sie keine Macht haben. Aber auch deswegen verwehrt wird, weil sie Vorstellungen von einem Leben abseits der Normierungen durch Lohnarbeit und Wertvorstellungen der Konsumgesellschaft haben. Weil sie es noch nicht verlernt oder aufgegeben haben, sich eine andere urbane Zukunft auszumalen, und weil sie genau deswegen in dieser Stadt gemeinsam etwas ändern wollen.

Städte sind seit jeher Orte, die unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Ideen und unterschiedlichen Lebensentwürfen versammeln. All diese Menschen sind gemeinsam am »Œuvre Stadt« beteiligt. Dessen utopischer Überschuss entspringt dem Zusammenwirken aller Bewohner und Bewohnerinnen und bedingt den Anspruch auf das Recht auf Stadt für alle. Die heutige Stadt droht diese »verdichtete Unterschiedlichkeit« zu verlieren. Die Stadt wird zur Ware, weil sich Stadtpolitik in erster Linie am Standortmarketing orientiert, weil öffentliche Räume privatisiert und kommerzialisiert werden, weil die Bedürfnisse der Bewohner und Bewohnerinnen weniger zählen als Profitinteressen, weil fehlende Transparenz den Zugang zur Macht und gleichberechtigte Mitsprache versperrt. Als Folge wird das Leben in den Städten immer teurer, können sich immer mehr Menschen die steigenden Mieten nicht mehr leisten und werden an die gesellschaftlichen und räumlichen Ränder verdrängt. Ökonomische, rechtliche und politische Spielräume für alternative Lebensentwürfe und freies Denken werden zunehmend enger.

In Wien stehen wir am Beginn einer neuen städtischen Bewegung und freuen uns über Mitstreiter_innen, die mit uns diskutieren, Strategien und Visionen entwickeln, ihr Wissen und ihre Ideen einbringen oder uns fürs erste einfach einmal kennenlernen wollen. Über Leute, die Aktionen oder Veranstaltungen zu städtischer Armut, Verdrängung, Spekulation, Gentrifizierung, Delogierungen, steigenden Miet- oder Bodenpreisen oder großen Stadtentwicklungsprojekten (mit-)organisieren oder sich an einem unserer Projekte beteiligen wollen. Komm/t zu einem unserer monatlichen Recht-auf-Stadt-Treffen und bringt eure Nachbar_innen und Freund_innen mit.

Das Recht-auf-Stadt Netzwerk bietet …

– eine Plattform zum Austausch und zur Verknüpfung unterschiedlicher Initiativen und Menschen.
– eine Möglichkeit, sich zu organisieren und sich gemeinsam für eine andere urbane Gesellschaft einzusetzen.

– einen Wissenspool zu urbanen Themen.

Das Recht-auf-Stadt Netzwerk macht …

- politische Arbeit in Arbeitsgruppen zu bestimmten Themen/Fragen

- monatliche Treffen (siehe Termine), in denen ihr Leute finden könnt, die sich für ähnliche Themen interessieren
– eine Homepage und einen Newsletter.

Kontaktiere uns unter: contact@rechtaufstadt.at