Newsletter, November 2015
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EDITORIAL
Der Newsletter erscheint regelmäßig zu Monatsanfang. Hier findet
ihr die aktuellen Termine und Infos über das Recht auf Stadt
Netzwerk Wien. Ihr seid alle eingeladen, eure Termine zu Ende des Monats
in den Newsletter bzw. auf den Kalender unter rechtaufstadt.at
einzutragen – je eher, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass er
hier auch erscheint.
Bei den Netzwerktreffen könnt ihr erfahren, was gerade bei einzelnen
Initiativen und Arbeitsgruppen getan wird. Wir tauschen Wissen und
Erfahrungen aus und versuchen damit kritische Positionen zu stärken und
aufzubauen. Kommt einfach vorbei!
BLOG: HTTP://RECHTAUFSTADT.AT
Arbeitsgruppen des RaS Netzwerks:
http://zwangsraeumungenverhindern.noblogs.org/ [2]
http://mietenwahnsinn.rechtaufstadt.at/ [3]
TERMINE
+++ 2. 11.|Kundgebung „Grenzzäune verhindern“+++
+++ 4. 11.| Konflikt, Kontrolle, Kooperation- Stadtplanung zwischen
öffentlichen und privaten Interessen+++
+++ 4. 11.| Refugees welcome – wie geht es weiter?+++
+++ 6. 11.|ÖGFA_Jubiläumsbauvisite 03: Transformation Innere Stadt+++
+++ 6. 11.| Traktor Party+++
+++11. 11.|Niemals Vergessen – Antifaschistischer Rundgang in
Simmering+++
+++14. 11.|Lasst die Grenze offen! Nein zu Zäunen, Mauern und der
Festung Europa!+++
+++14. 11.|Relaunch- UM BAU 28: Diskussion „Das Geschäft mit der
Stadt: die Rolle der Öffentlichkeit“+++
+++18. 11.| Recht auf Stadt Vernetzungstreffen+++
+++20. 11.|Spuren der Platzbesetzungen 2011+++
+++24. 11.| Stadttagung AK: Wien wächst- Öffentlicher Raum+++
+++26. 11.| Internationale Tagung: Kritik oder Krise: Haltung,
Verantwortung, Widerspruch in Architektur und Stadtplanung+++
Bevorstehende Veranstaltungen
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+++ 2. 11. | Kundgebung „Grenzzäune verhindern“+++
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_| Ort: Universität Wien, Schottentor
_| Zeit: 15 Uhr
Auf Facebook: https://www.facebook.com/events/1508699962780477/ [4]
Grenzzäune verhindern!
Gerade einmal drei Wochen ist es her, als 150.000 Menschen für
Geflüchtete auf die Straße gingen und sich die Regierung mit der
großen Hilfsbereitschaft Tausender geschmückt hat. Jetzt wird die
Tonart gegen Geflüchtete schärfer, von Festung Europa wird geredet und
Grenzzäune angekündigt – eine Offensive „zurück zur
Normalität“! Die Geflüchteten haben aber in den letzten Monaten
bewiesen, dass sie sich weder von Zäunen oder Mauern aufhalten lassen.
Die einzige Konsequenz daraus werden noch mehr Tote an den Grenzen
Europas sein. Soweit werden wir es aber nicht kommen lassen und uns
jedem Versuch Zäune zu errichten entgegenstellen. Im Hinblick auf die
Großdemonstration am 14.11. wollen wir diesen Montag einen ersten
Schritt setzen – ein Zurück zur Normalität wird es ohne Widerstand
nicht geben! Platz und Mittel sind genug da – Nein zu Grenzzäunen und
Einreisehürden!
+++ 4. 11.| Konflikt, Kontrolle, Kooperation- Stadtplanung zwischen
öffentlichen und privaten Interessen+++
————————————————–
_| Ort: Wien Museum
_| Zeit:18:30
https://www.facebook.com/events/1608542682730320/ [5]
Öffentliches Gespräch über Projekte und Einsprüche gegenwärtiger
Wiener Stadtentwicklung (Donaukanal, Praterwiese,
WEV/Intercontinental, PPP Projekte u.a.) im Wien Museum:
Matti Bunzl (Direktor Wien Museum), Gabu Heindl (Architektin und
Stadtforscherin) und Andreas Nierhaus (Kurator für Architektur, Wien
Museum)
Der Abend widmet sich Geschichte und Gegenwart der Stadtplanung am
Beispiel Wiens: Welche Konfliktfelder entstehen zwischen öffentlichen
und privaten Interessen? Wie viel Kontrolle brauchen Architektur und
Stadtentwicklung? Wie könnte Kooperation abseits des neoliberalen
Public-Private-Partnership-Modells neu definiert werden?
Gabu Heindl hat neben vielen anderen Projekten gemeinsam mit Susan
Kraupp die „Donaukanal Partitur“ entwickelt (2012–2014), in der
Gestaltungsleitlinien für den Wiener Donaukanal entwickelt wurden.
Andreas Nierhaus hat zuletzt im Wien Museum die Ausstellung „Der
Ring. Pionierjahre einer Prachtstraße“ kuratiert, in der der
„Masterplan“ für dieses Areal eine zentrale Rolle spielt.
+++ 4. 11.| Refugees welcome – wie geht es weiter?+++
————————————————–
_| Ort: w23, Wipplingerstr. 23, 1010 Wien
_| Zeit:19:00-21:00
_| Von: freedomnotfrontex & que[e]r
[6]
Tausende Menschen auf der Flucht haben sich in den letzten Monaten die
Ein- und Weiterreise durch Europa erkämpft. Durch ihr Handeln haben
sie das Funktionieren des tödlichen Grenzregimes der EU-Staaten in
Frage gestellt und von vielen Menschen entlang der Reiserouten
praktische Solidarität erfahren. Auf der anderen Seite reagiert die
Politik mit neuen Asylrechtsverschärfungen und erneuerten Formen der
restriktiven Kontrolle und Militarisierung der Grenzen. Die gleichen
Regierungen, die durch Vereinnahmung von „Willkommenskultur“
nationale Imagepflege betreiben, beschließen Pläne für
Massenabschiebungen und Grenz Schnellverfahren und lassen im
Mittelmeer Krieg gegen „illegale Migration“ und „Schlepperei“
führen.
Für solidarische Aktive stellt sich die Frage nach Praktiken, die
Unterstützung bieten können für individuelle und kollektive
selbstbestimmte Entscheidungen geflüchteter Menschen im Umgang mit
Grenzen, Reisewegen, Kontroll- und Registrierungsverfahren und
Abschiebungen. Ebenso braucht es Analyse und Kritik der aktuellen
Entwicklungen, sowie der eigenen und kollektiven Handlungen, und
langen Atem für politisches Handeln, das über bloßes Reagieren auf
schnell wechselnden Situationen hinausgeht.
Dies ist die Folgeveranstaltung vom que[e]r am 7.10., bei der wir von
Erfahrungen und Geschehnissen an den Grenzen zwischen Serbien, Ungarn,
Kroatien und Slowenien berichtet haben, die in den letzten Wochen von
tausenden Menschen unter extrem harten und gewaltvollen Bedingungen
überschritten wurden. Dieses Mal wollen wir ausgehend davon über
Ansätze einer politischen Analyse und praktische
Handlungsperspektiven diskutieren.
+++ 6. 11.|ÖGFA_Jubiläumsbauvisite 03: Transformation Innere Stadt+++
————————————————–
_| Ort: Treffpunkt Juridicum,Helfersdorferstraße 5-9
_| Zeit: 13:00
_| Von:ÖGFA
http://www.oegfa.at/event.php?item=9299 [7]
_STADTTOUR: BEGRENZTE TEILNEHMERINNENZAHL, ANMELDUNG_ unter
office@oegfa.at oder +43-1-319 77 15; Kosten: 15 €, ÖGFA-Mitglieder 5
€
_Transformation Innere Stadt_
Der erste Bezirk Wiens unterliegt seit gut zwei Jahrzehnten einem
tiefgreifenden Transformationsprozess. Nahezu unbeachtet von der
Öffentlichkeit werden signifikante Baugruppen – Stichwort
Österreichische Länderbank am Hof oder aktuell die Postsparkasse von
Otto Wagner – einer immobilienwirtschaftlichen Neubewertung
unterzogen.
Welche konzeptionellen Ansätze für das Bauen in der Inneren Stadt
können wegweisend sein? Anhand von vier Gebäuden, die den Bereich
differenzierte Adaption bis Neubau bespielen, werden typologische
Themen wie der Baublock, das Eckhaus und das Stadtpalais
exemplarisch behandelt.
__Juridicum 1968 – 1984_
Das Juridicum von Ernst Hiesmayr lotet entwurflich das Potenzial der
Blockstruktur der Ringstraße aus. Statt das Stadtbild des 19.
Jahrhundert – Straße und geschlossene Raumkante – zu
prolongieren, entwickelt sein Neubau einen einsichtigen,
platz-artigen Durchwegungsraum auf der Stadtebene und verschränkt
diesen mit einem belichteten Hörsaalgeschoß auf der Ebene -1.
__Büro- und Geschäftshaus K47 2001 – 2003_
Der Ersatzneubau von Marta Schreieck und Dieter Henke für den ehemals
denkmalgeschützten Kaipalast generiert auf Basis der
außergewöhnlich offenen, qualitätsorientierten
Wettbewerbsausschreibung einen innerstädtischen Luxus: Leerräume. Ab
der Ebene 2 entwickelt sich im Gebäude ein vertikaler,
dreidimensionaler Hofraum mit vielfältigen Bezügen in den Stadtraum.
__Palais Rothschild Schoellerbank 1997 – 2000_
Ein typologisch orientierter Ansatz zur Erneuerung einer über
Jahrhunderte gewachsenen baulichen Situation. Christian Jarbonegg und
András Pálffy reduzieren den Altbestand auf die nutz- und
tragfähige Bausubstanz und ergänzen ihn mit einem neuen, baulichen
Kern. Das Zentrum des adaptierten Palais wird durch ein
lichtdurchflutetes Atrium mit pneumatischer Dachkonstruktion
nobilitiert.
__Alte Aula / Galerie der Forschung 2000 – 2006_
Die Aula Academica von 1639 erfährt nach einer vielfältigen
Nutzungsgeschichte eine Neuausrichtung. Basierend auf einer präzisen
Bestandsanalyse wurde durch Rudolf Prohazka die Gebäudestruktur und
ihr protomodernes Potential freigelegt und interpretiert. Höhepunkt:
der Theatersaal der Jesuiten wird mittels eines mobilen Raumobjektes
in eine neue, multifunktionale Ausrichtung transformiert.
_Text: Ulrich Huhs_
+++ 6. 11.| Traktor Party+++
————————————————–
_| Ort: TÜWI, Peter-Jordanstraße 76
_| Zeit:ab 20:00
_| Von: SoliLa
http://solila.blogsport.eu [8]
SoliLa will einen Traktor! Auch wenn wir der Industrialisierung stehts
mit einem skeptischen Auge gegenüberstehen, wollen wir auch
solidarisch mit unseren persönlichen Ressourcen sein. Mehr
Erdäpferl, weniger Kreitzweh ist eine der Devisen für die nächste
Saison…
Um uns diesem Ziel zu nähern tanzen wir am 6./7. November im Tüwi mit
euch und
21.00 mekongg
22.00 mona&hummel
23.00 versteigerung
00.00 gassen aus zucker (leña)
02.00 mara soundsystem
Dazu gibts Burger mit Pommes und natürlich Solicocktails. Außerdem
könnt ihr gegen Spende die superfancy und superscharfen solidarischen
Chilisaucen mitnehmen, die aus der heurigen Ernte entstanden sind –
Feuer und Flamme für solidarische Landwirtschaft!
C ya there!
+++ 11. 11.|Niemals Vergessen – Antifaschistischer Rundgang in
Simmering+++
————————————————–
_| Ort: Treffpunkt: U3-Station Simmering, Ausgang
Kaiser-Ebersdorfer-Straße
_| Zeit: ab 17:30
_| Von: AK Gedenkspaziergang
http://rundgang.blogsport.de/ [9]
Zum Gedenken an das Novemberpogrom 1938
Wir wollen einige Orte ehemaligen jüdischen Lebens in Simmering
besuchen, die auch zu Orten nationalsozialistischer Verfolgung wurden.
Der Rundgang soll nicht zuletzt auf antisemitische Kontinuitäten
hinweisen, in denen das Novemberpogrom und die folgende
nationalsozialistische Vernichtungspolitik grausame Höhepunkte
darstellten.
Wir möchten Sie einladen, uns bei diesem Rundgang durch den 11. Bezirk
zu begleiten!
Danach laden wir zu einem Ausklang mit warmem Essen, heißen & kalten
Getränken im que[e]r in der W23, Wipplingerstraße 23, 1010 Wien.
+++ 14. 11.|Lasst die Grenze offen! Nein zu Zäunen, Mauern und der
Festung Europa!+++
————————————————–
_| Ort: Minoritenplatz
_| Zeit: 14:00
_| Von: Plattform für menschliche Asylpolitik
http://menschliche-asylpolitik.at/2015/10/29/lasst-die-grenzen-offen-nein-zu-zaeunen-mauern-und-der-festung-europa/
[10]
Eine beispiellose Welle der Solidarität für Flüchtlinge rollt durch
Europa. Die Menschen fordern: „Flüchtlinge Willkommen! Öffnet die
Grenzen!“ Tausende Flüchtlinge und solidarische Helfer_innen haben
die europäischen Regierungen gezwungen, die Grenzen zu öffnen. Jetzt
will die österreichische Regierung zurück zur „Normalität“ mit
Zäunen, Grenzposten und Absperrungen, durchgesetzt von Militär und
Polizei – nicht nur an den Außengrenzen, sondern auch innerhalb der
EU.
+++ 14. 11.|Relaunch- UM BAU 28: Diskussion „Das Geschäft mit der
Stadt: die Rolle der Öffentlichkeit“+++
————————————————–
_| Ort: Wiener Planungswerkstatt, Friedrich-Schmidt-Platz 9, 1010 Wien
_| Zeit:18:00
_| Von:ÖGFA
http://www.oegfa.at/event.php?item=9300 [11]
Über die Präsentation der Geschichte des UMBAU hinaus stellt die
ÖGFA im Rahmen der Ausstellung VIEWIEN auch die Zukunft ihrer
Zeitschrift vor: den inhaltlichen und gestalterischen Relaunch und die
neueste Ausgabe, UM BAU 28.
Der UMBAU war seit seiner Gründung auch ein Spiegel der Debatten, die
in den Veranstaltungen der ÖGFA eröffnet und geführt wurden.
Diese Beziehung zwischen der Unmittelbarkeit aktueller Diskussionen
und der Vertiefung und Reflexion in einem gedruckten Medium ist auch
dem gegenwärtigen Vorstand ein Anliegen. Sie ist in einer Zeit, in
der gewohnte Sicherheiten auf dem Prüfstand stehen und
weitreichende gesellschaftspolitische Entscheidungen anstehen, umso
wichtiger.
Daher erscheint der UMBAU nach einer produktiven Phase der
Co-Herausgeber- schaft mit dem Institut für Architekturtheorie der TU
Wien, unter der Leitung von Kari Jormakka und Christian Kühn, seit
Nummer 26 wieder in redaktioneller Verantwortung des ÖGFA-Vorstandes
und in engerer Beziehung zu den Themen der ÖGFA-Jahresschwerpunkte.
Die Interdisziplinarität wird dabei als Konstante des UMBAU
beibehalten. Mittelfristig soll sich der UMBAU auch mit einem
besonderen Insert als Forum für junge ForscherInnen entwickeln.
Wir freuen uns insbesondere auch, die neue Gestaltung durch lenz+
vorstellen zu können, die subtile Bezüge zum ursprünglichen
Erscheinungsbild mit ganz neuen gestalterischen Dimensionen verbindet.
Und nicht zuletzt freut uns die neue Kooperation mit Birkhäuser beim
Verlag De Gruyter, die nach dem „Versuchs- ballon“ der
Biennale-Ausgabe UmBau 27 nunmehr ihre erste reguläre Ausgabe zu
feiern hat.
Dieses Feiern geschieht in UMBAU 28 in gewohnt kritischem Geist mit
einem brisanten Thema: im Fokus steht das Konfliktfeld von
Verwertungsinteressen und Stadtplanung. Die Essays des Heftes liefern
dazu ein breites, interdisziplinäres Spektrum theoretischer
Hintergründe, Analysen und Lösungsansätze. Eine Diskussion aus
Anlass der Präsentation von UMBAU 28 wird zwei zusammen- hängende
Aspekte dieses Themenkomplexes herausgreifen: die Teilhabe der
Bevölkerung an den Auseinandersetzungen und die mediale Darstellung
des Konfliktfeldes in der Öffentlichkeit. _Text: Andreas Vass_
BEGRÜßUNG: Gabu Heindl, ÖGFA
PRÄSENTATION: Gabriele Lenz (lenz+), Ulrich Schmidt (Birkhäuser),
Andreas Vass (ÖGFA)
DISKUSSION: Das Geschäft mit der Stadt: Die Rolle der Öffentlichkeit.
Mit Betül Bretschneider, Otto Kapfinger und Gottfried Pirhofer
MODERATION: Andreas Vass, ÖGFA
+++ 18. 11.| Recht auf Stadt Vernetzungstreffen+++
————————————————–
_| Ort: Amerlinghaus (Raum s. Terminkalender auf Homepage)
_| Zeit:19-21:00
_| Von: RaS Netzwerk Wien
Bei dem Treffen wollen wir zum einen schauen, was die letzten Wochen und
Monate gelaufen ist, uns austauschen und auf den neusten Stand bringen.
Zum anderen ist ein Vorschlag, zu diskutieren, welche Rolle das Recht
auf Stadt Netzwerk in Bezug auf Fragestellungen um Bleiberecht,
selbstbestimmte Wege der Migration und Teilnahme am urbanen Leben für
alle hier in Wien einnehmen kann. Welches Potential hätte das Netzwerk,
fern von paternalistischer Hilfe, politisch Forderungen und Menschen
zusammenzubringen? Wie kann einem „Grenzen zu- Diskurs“ entgegengewirkt
werden? Was können wir lernen aus der jetzigen Situation?
+++ 20. 11.|Spuren der Platzbesetzungen
2011+++————————————————–
_| Ort: Räume der IG Architektur, Gumpendorfer Straße 63b, 1060 Wien
_| Zeit:19:00
_| Von: ÖGFA
http://www.oegfa.at/event.php?item=9301 [12]
GRIECHENLAND: SELBSTORGANISATION IM ALLTAG ALS WIDERSTAND GEGEN DAS
MEMORANDUM UND KATALYSATOR VON TRANSFORMATION
Das Thema „Griechenlandkrise“ wird in den letzten Monaten
überwiegend als Verhandlungsmarathon der griechischen Regierung mit
den Gläubigern diskutiert. Doch ihr Aufstieg ist nur in zweiter Linie
eine Glanzleistung charismatischer Persönlichkeiten – vielmehr ist
er an die seit 2010 tobenden Anti-Memorandums Bewegungen der
griechischen Gesellschaft gekoppelt. Als Zäsur gelten hierbei die
Platzbesetzungen der Empörten 2011, die inspiriert vom arabischen
Frühling und den spanischen Indignados eine bis dahin
unvorhergesehene populäre Massen- bewegung mit neuartigen
Charakteristika, mit Praktiken der gegenseitigen Selbstsorge, mit
demokratischen Versammlungsformen und einer Sprache jenseits der
linken Rhetorik, ein neues Alphabet des Politischen ins Zentrum der
neoliberalen Städte brachte. Diese Praktiken und ihre Diffusion im
Alltag sollen im Fokus des Vortrags stehen, da ich sie als die
entscheidenden Katalysatoren für die transformatorischen Prozesse
Griechenlands herausarbeite.
Die Formen gemeinschaftlicher und unentgeltlicher (Re-)Produktion aus
den Platzbesetzungen sind als „Solidarische Ökonomien“ nach 2011
explodiert – als inoffizielle Praktiken der Selbsthilfe, die sich in
Familien, Freundeskreisen, Nachbarschaften und lokalen Milieus als
Teil der Populärkultur in den Alltag einschreiben. Sie haben das
angestoßen, was der argentinische Theoretiker Raul Zibechi, im
Unterschied zum Begriff der „sozialen Bewegungen“,
„Gesellschaften in Bewegung“ nennt: nicht abgrenzbare Kräfte des
Gemeinschaftlichen, die mit Selbstorganisation, neue soziale
Beziehungen etablieren – Sie sind diejenigen, die in Zukunft das
Rückgrat für eine politische Organisierung bilden werden,
unabhängig von jeglicher Schuldenvereinbarung in der Arena der
repräsentativen Politik. _Text: Margarita Tsomou_
ÖGFA_VORTRAG
MARGARITA TSOMOU
ist Griechin und arbeitet als Autorin, Dramaturgin, Kuratorin in
Berlin. Sie gibt die Zeitschrift Misst Magazine heraus; promoviert zu
der Platzbesetzung des Syntagmaplatzes 2011 in Athen. Als letztes
kuratierte sie im August 2015 die Konferenz „THIS IS NOT GREECE –
Erzählungen von der Krise“ am Kampnagel in Hamburg.
RESPONDENZ
ELKE KRASNY
Kuratorin, Stadtforscherin, Professorin an der Akademie der bildenden
Künste, Wien
KURATIERUNG UND MODERATION: Angelika Fitz, ÖGFA
+++24.11.|Stadttagung AK: Wien wächst- Öffentlicher Raum+++
————————————————–
_| Ort: AK Bildungszentrum, Theresianumgasse 16-18, Wien
_| Zeit: 8:30-17:00
_| Von: AK Wien
Wien wächst – zwar nicht an Fläche aber an der Zahl der
EinwohnerInnen. Weil sich immer mehr Menschen den selben Raum teilen
werden das Vorhandensein, die Verteilung, die freie Zugänglichkeit und
die Qualität des öffentlichen Raums immer wichtiger. Auch die
Ansprüche der unterschiedlichen NutzerInnen an den öffentlichen Raum
werden vielfältiger.
Für weniger privilegierte Bevölkerungsgruppen ist die Existenz und
Nutzbarkeit des öffentlichen Raums im Wohn- und Arbeitsumfeld zentral
für die Bestimmungsgröße ihrer Lebensqualität. Kinder und
Jugendliche zählen hier ebenso dazu wie Jungfamilien, ältere
Personen mit eingeschränktem Aktionsradius, sozial benachteiligte und
einkommensschwächere Menschen.
Insbesondere geht es um Verteilungsgerechtigkeit, eine
gleichberechtigte Berücksichtigung kommerzieller und nicht
kommerzieller Nutzungsansprüche und die Sicherstellung der freien
Zugänglichkeit für alle NutzerInnengruppen, kurz: die Schaffung
einer tragfähigen Basis für die zukünftige städtische Entwicklung
und die Sicherung urbaner Lebensqualität.
Wie Wien diesen Herausforderungen begegnen kann, wird auf der AK
Stadttagung diskutiert und analysiert.
PROGRAMM
8.30 Uhr
Registrierung
9:00
Rudi Kaske (AK Präsident)
Eröffnung
9:20
Andrej Holm (Humboldt-Universität
zu Berlin)
1. Keynote: Der öffentliche Raum – Bedeutung für die
soziale Stadt
10:10
Thomas Ritt (AK Wien)
2. Keynote: Wien wächst nicht! Konsequenzen für
den öffentlichen Raum
11:00
Kaffeepause
11:30
Themenbereich: Nutzung und Konflikte
Sabine Knierbein (TU Wien)
Katharina Hammer (AK Wien)
12:30 Mittagspause
13:30
Themenbereich: Kommerzielle
Begehrlichkeiten
Sibylla Zech (TU Wien; stadtland)
Christian Pichler (AK Wien)
14:30
Themenbereich: Gerechte Verteilung
Gabu Heindl (GABU Heindl Architektur)
Judith Wittrich (AK Wien)
15:30
Kaffeepause
16:00
Round Table
Sandra Diwoky (Mobile soziale Arbeit im öffentlichen
Raum), Sibylla Zech (TU Wien; stadtland), Franz
Kobermaier (MA 19), Jens
Dangschat (TU Wien),
Thomas Ritt (AK Wien)
17:00
Ende der Veranstaltung
Moderation:
Hans Emrich (Emrich Consulting)
+++ 26. 11.| Internationale Tagung: Kritik oder Krise: Haltung,
Verantwortung, Widerspruch in Architektur und Stadtplanung+++
————————————————–
_| Ort: Wiener Planungswerkstatt, Friedrich Schmidt Platz 9,
1010 Wien
_| Zeit:18:00
_| Von: ÖGFA
http://www.oegfa.at/event.php?item=9285 [13]
Kritik und Stadt, Teil II
HERBERT BINDER, Architekt, Wien
Es gibt keine Stadtplanung, es gibt nur Stadtentwicklung
WOLFGANG OTTER, Technische Universität Wien
Repolitisierung urbaner (ökologischer) Visionen
MARION STARZACHER, Kunstuniversität Linz
Mit-Sprache der Kinder… nicht immer erwünscht!
BIRGIT TRENKWALDER, MARTIN KUNATH, ArchitektIn, Wien
Smart Studies – Architektur als soziales Gefüge. Standardisierter
Leitfaden für eine sozial nachhaltige Positionierung komplexer
Bauvorhaben
Im Anschluss: Diskussion
_Moderation: Manfred Russo_
ÜBER UNS
Unter dem Slogan »Recht auf Stadt« haben sich in den letzten Jahren
rund um den Globus vielfältige Bündnisse formiert. Recht auf Stadt
Wien ist Teil dieser Bewegung. Wir setzen uns für ein Recht auf Stadt
für alle ein und unter »alle« verstehen wir in erster Linie
diejenigen, denen das »Recht auf Stadt« und somit das Recht auf aktive
und gleichberechtigte Teilhabe und Gestaltung der urbanen Gesellschaft
heute verwehrt wird… [Weiter lesen] [14]
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Links:
——
[1] https://rechtaufstadt.at/?na=v&id=5&nk=3-4faab4bd96
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[15] https://rechtaufstadt.at/?na=p&nk=3-4faab4bd96