Seit einigen Wochen rumort es bei »Wiener Wohnen«, der größten Hausverwaltung Europas, die u.a. auch die Gemeindebauten in Wien verwaltet. Anlass ist ein publik gewordener Korruptionsskandal unter MitarbeiterInnen von »Wiener Wohnen«. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt zwischenzeitlich gegen 32 MitarbeiterInnen des ausgegliederten Unternehmens im Besitz der Stadt Wien.
Die Rechercheplattform »Dossier« hat in einem aktuellen Beitrag den Skandal zum Anlass genommen und sich das intransparente Gebaren näher angesehen.
Ein Grund für die Anfälligkeit von Wiener Wohnen liegt in seiner intransparenten Struktur: Bis 1999 ist die Verwaltung der Wiener Gemeindebauten noch als Magistratsabteilung organisiert. Unter der damaligen rot-schwarzen Stadtregierung wird Wiener Wohnen als eine Unternehmung der Stadt ausgegliedert – aber nicht so richtig. (…)
Das Budget wird zwar dem Wiener Gemeinderat vorgelegt und von diesem beschlossen, darüber hinaus ist der Zugang zu Informationen für die Opposition beschränkt. Wegen dieser Konstruktion entziehe sich Wiener Wohnen weitgehend der politischen Kontrolle, wie Politiker aller Oppositionsparteien unisono sagen.
»Wiener Wohnen« konnte so auch in der Vergangenheit weitgehend konsequenzenlos immer wieder zum Nachteil der eigenen MieterInnen handeln, wenn es etwa um überhöhte Betriebskostenabrechnungen, riesige Kostensteigerungen durch Auslagerung von Dienstleistungen an Private oder um fragwürdige Sanierungen von Wohnungen ging. Kritische MieterInneninitiativen haben darauf auch immer wieder hingewiesen.
Das ganze Rechercheergebnis könnt ihr auf »Dossier« unter »Alarmstufe Rot im Gemeindebau« nachlesen.