Di, 5. November, 17.30 Uhr auf Radio Orange oder Nachhören im CBA-Archiv
Städte
wie einen ästhetischen Text lesen und dabei der Poesie von Straßennamen
folgen – so könnte man die situationistische Praxis des „dérive“, des
Umherschweifens umreißen.Der
Audiokünstler Gerald Fiebig hat sein Umherschweifen in Wien zum
Ausgangspunkt mehrerer Arbeiten gemacht. Das Hörstück „New Enamel. Vom
Karl-Marx-Hof zum Utopiaweg“ ist eine Hommage an die antifaschistischen
Kämpferinnen und Kämpfer des Februar 1934.Für
die Erarbeitung begab sich Fiebig auf ein Dérive zwischen diesen Orten
und machte dabei Aufnahmen. Auch sein Urgroßvater Hermann Wurmbrand
kämpfte am Karl-Marx-Hof. Deshalb verbindet er die psychogeografische
Erkundung des Roten Wien mit Berichten seiner Großmutter Friederike
Brenner, geborene Wurmbrand.Wie
Städte auf vielfältigen Ebenen lesbar sind, so enthält auch das Stück
noch mehr Textschichten. Zitate der Situationisten Guy Debord und Gilles
Ivain spricht der Wiener Schriftsteller Thomas Stangl. Gerald Fiebig
selbst spricht Zitate von Thomas Stangl, während frühere Teile der
Radiotrilogie zu hören sind, an der Gerald Fiebig seit 2014 arbeitet. In
den dabei entstandenen Radiostücken überlagert sich die akustische
Erforschung des Stadtraums mit familiengeschichtlichen Recherchen.Realisation: Gerald Fiebig unter Mitarbeit von Tine Klink Sprecherinnen und Sprecher: Friederike Brenner, Gerald Fiebig, Thomas Stangl Die Fertigstellung dieses Stücks wurde ermöglicht durch Arbeitsaufenthalte bei Carmen und Emmeran Achter und im Kunstort ELEVEN. Radio dérive dankt Gerald Fiebig für die Kooperation.SENDUNG ANHÖREN |
Moderation, Produktion und Sendunsverantwortung: Elke RauthSignation: Bernhard GalErstausstrahlung: Dienstag, 5. November 2019, 17:30 auf Radio Orange 94.0 (Wien)Sendung unbeschränkt nachhören: dérive CBA-RadioarchivSendung abonnieren: PodcastInformation und Kontakt: radio(at)derive.at, www.derive.at , dérive auf facebook |