Wer baut Stadt? Das Land mitaufgebaut: Aspekte undokumentierter Arbeit in der Baubranche

Datum/Zeit
20. Februar 2018
18:30 - 21:00
Veranstaltungsort
VHS Ottakring
Kategorien

Wer baut Stadt? Das Land mitaufgebaut: Aspekte undokumentierter Arbeit in der Baubranche

„Sie haben das Land mit aufgebaut“, ein beliebter Satz, wenn es darum geht, die historischen Leistungen ausländischer Arbeitnehmer_innen, einst Gastarbeiter_innen genannt, anzuerkennen. Der Aufbau ist aber kein Prozess, der an einem bestimmten Punkt abgeschlossen wird, er geht stetig weiter und daran beteiligen sich auf die eine oder andere Weise alle hier lebenden Menschen.

Mit der kontinuierlichen Verschärfung der migrations- und arbeitsrechtlichen Bestimmungen stieg allerdings die Zahl der Menschen, die ohne oder mit unsicherem Aufenthalt bzw. mit eingeschränktem Zugang zum Arbeitsmarkt an ebendiesem Aufbau beteiligt sind. Mit wenig Anerkennung, aber dafür sehr oft in prekären Arbeitsverhältnissen, oft nicht krankenversichert und zu schlecht bezahlt, mit zu langen Arbeitszeiten und unter miserablen Bedingungen. Obwohl die arbeits- und sozialrechtlichen Bestimmungen für alle Arbeitnehmer_innen gelten, egal ob sie mit oder ohne Papiere arbeiten.

Es sind Menschen, die in allen möglichen Branchen arbeiten, in der Gastronomie wie in der Pflege, in der Landwirtschaft wie in jener Branche, in der dieses permanente Aufbauen wohl am sichtbarsten und spürbarsten ist: am Bau.

Auf die Baubranche wirft UNDOK – Verband zur gewerkschaftlichen Unterstützung undokumentiert Arbeitender in Das Land mit aufgebaut einen genaueren Blick. Expert_innen aus verschiedenen Bereichen erzählen in vier in der Volkshochschule Ottakring verteilten Stationen von konkreten Fällen der Ausbeutung und von Strategien, die Betroffenen zu unterstützen sowie davon, wie sich undokumentierte Arbeit auf die Gesamtgesellschaft auswirkt und welche Formen der Organisierung dagegen es gab und geben könnte.

Begrüßung:
Thomas Laimer, Direktor VHS Ottakring
Can Gülcü, UNDOK-Anlaufstelle

Eröffnung:
Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz
Herbert Schweiger, Geschäftsführer der Wiener Volkshochschulen

Station 1: Die Fälle
Marica Guldimann (UNDOK-Anlaufstelle) und Brigitte Schulz (Rechtsschutzsekretärin Gewerkschaft Bau-Holz)

Station 2: Die Baustelle
Christian Sambs (Betriebsratsvorsitzender HAZET), Dagistan Özdemir (Betriebsrat PORR Tiefbau Simmering) und Christian Ringseis (Sekretär Gewerkschaft Bau-Holz Wien)

Station 3: Die Politik
Josef Wöss (Leiter der Abteilung Sozialpolitik, AK-Wien) und Judith Pühringer (Arbeit Plus)

Station 4: Die Kampagnen
Kevin Fredy Hinterberger (ÖAW/Forschungszentrum Menschenrechte) und Lisa Bolyos (Sezonieri – Kampagne für die Rechte von Erntehelfer_innen in Österreich)

Kooperationen: Gewerkschaft Bau-Holz, Arbeiterkammer Wien, Wiener Volkshochschulen

Zu UNDOK:
Der UNDOK – Verband zur gewerkschaftlichen Unterstützung undokumentiert Arbeitender ist eine Initiative von mehreren Fachgewerkschaften, der Arbeiterkammer Wien, der ÖH Bundesvertretung, von NGOs aus dem fremden- und asylrechtlichen Bereich sowie von selbstorganisierten Migrant_innenorganisationen und antirassistischen und basisgewerkschaftlichen Aktivist_innen.

UNDOK informiert undokumentiert Arbeitende über ihre Rechte, bietet kostenlose, anonyme und mehrsprachige Beratung und Unterstützung bei der Durchsetzung arbeits- und sozialrechtlicher Ansprüche.

Für mehr Informationen: www.undok.at