Datum/Zeit 26. Oktober 2018 15:00 |
Veranstaltungsort Reumannplatz |
Kategorien |
Liebe MusikerInnen, PerformerInnen, SchauspielerInnen, StraßenkünstlerInnen, TänzerInnen, JodlerInnen, ChorsängerInnen, Sängerknaben (traut euch, ihr angepasste Gschrappn), AkrobatInnen, Clowns, BreakerInnnen, FlashmobbistInnen, SprayerInnen, DadaistInnen, SurrealistInnen, KabarettistInnen, SchriftstellerInnen und Web-KünstlerInnen; weiters liebe alle, die wir aufzuzählen vergessen haben:
Wäre der Reumannplatz ein Mensch, hätte er viele Gründe, beleidigt zu sein. Aber er ist ein Platz, der eine mediterrane Gelassenheit ausstrahlt. Kein anderer Platz in Wien kann ihm auch nur annähernd den Titel des lebendigsten Platzes in Wien wegnehmen. Der Platz ruht in sich, weil er bebt vor Leben. Er pulsiert wie der Alltag der multikulturellen Grätzlbevölkerung rund um den Platz. Es gibt Leute, die dieses Pulsieren zum «Balkanisierungsprozess» schlechtreden. Und sie haben einen gefährlichen Plan.
Wir brauchen daher am 26. Oktober eure Hilfe. Am Nationalfeiertag – oder auch Staatsfeiertag genannt – benehmen wir uns staatsfeindlich, im Sinne des utopischen Gedankens der Selbstorganisation der Menschen, die bestimmte Interessen haben, und meistens zwei Hände, um ihre Angelegenheiten selber zu schaukeln.
Am 26. Oktober findet am Reumannplatz im Zentrum der proletarischen Legende namens Favoriten das Fest der INITIATIVE OFFENER REUMANNPLATZ statt. Diese Initiative ist notwendig geworden, weil die Gegner eines offenen Platzes vor ihrem vermeintlichen Triumph stehen. Der Bezirksvorsteher (SPÖ) ignoriert die Resultate eines Bürgerbeteiligungsverfahrens und unterstützt vollinhaltlich die «Neuerfindung» des Platzes, wie die Wirtschaftskammer ihr Prosecco-Projekt nennt. In die Mitte des Platzes soll ein Gastronomie-Komplex geklotzt werden.
Was normalerweise untrer «Kleingedrucktes» fällt, wird im Fall «Reumannplatz neu» ungeniert ausgesprochen: durch die Privatisierung des öffentlichen Raums soll konsumfreudiges Milieu jenes «zweifelhafte Publikum» (Terminus eines PR-Magazins der Kammer) ersetzen, das den Platz und seine zahllosen Bänke intenisiv wie auf keinem weiteren Platz dieser Stadt nutzt. heute noch …
Dass der Reumannplatz ein besonders unsicherer Platz sei, wie die Kommerzialisierer suggerieren, widerspricht allen Statistiken. Auch im Fall Reumannplatz hat die Thematisierung der Sicherheit aber eine wichtige Funktion für die den Staat oder die Stadt regierende Parteien. Hier können sie Handlungsfähigkeit und Handlungsbereitschaft vorspielen, die sie in vielen Bereichen schon verloren haben.
Werte Kunst-Schaffende sämtlicher Genres: Unterstützt unsere Platz-Revolte. Es gibt schon zu viele Plätze in Wien, die von Investoren charakterlos und austauschbar gemacht wurden. Kommt am Freitag, 26. Oktober, ab 15 Uhr mit euren Utensilien bzw. mit Kind und Kegel auf den Platz. Und sucht euch euren Tatort aus – der Platz ist unüberschaubar. Wenn ihr wollt, dass wir euren Benefiz-Auftritt bewerben, schreibt bitte an robso@chello.at, was ihr vorhabt, spätestens bis 16. Oktober. Achtung! Das gesamte Fest ist unplugged!