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SchloR: Kampagnenendspurt

With a Little Help from Our Friends,
»Schöner leben ohne…?« kurz SchloR ist unser Name! Ein Grundstück in Wien Simmering lässt unsere Herzen höher schlagen.
Und wie ihr vielleicht schon wisst, bald wird es soweit sein: Wir werden kaufen und damit die Immobilie dem freien Markt für immer entziehen! Unser Traum, mit dem wir vor mehr als 2 Jahren gestartet sind, wird damit wahr!!
ABER. Für den Endspurt – gute 500.000 fehlen uns noch – brauchen wir noch einmal jede Unterstützung. Denn, um die Finanzierungsschwelle zu überschreiten, brauchen wir noch ein bisschen Geld in Form von Direktkrediten.
Direktkredite sind Darlehen von privaten Personen, die uns 500 Euro und mehr leihen. Wir sind so unabhängiger von Banken. Private Kreditgeber*innen bekommen von uns wiederum höhere Zinsen, als bei einer Bank üblich ist. Und, was das wichtigste ist, sie unterstützen ein solidarisch-ökonomisches Projekt, statt dem was Banken sonst so machen.
DOCH ACHTUNG!!
JETZT KOMMT IHR INS SPIEL!
Dafür brauchen wir aber euch, eure Bekannten, Freund*innen und Verwandten. Denn ihr seid unsere Botschafter*innen. Erzählt von uns und davon wie man uns unterstützen kann! Falls ihr selber ein bisschen Geld am Konto herumliegen habt und gerade nicht braucht, freuen wir uns auch über kleinere Darlehen.
Jeder Betrag zählt, weil ihr wisst ja:
„Lieber 1000 Freund*innen im Rücken als eine Bank im Nacken“.

Kampagnenupdate Kalenderwoche 10
Der aktuelle Kampagnenstand diese Woche: 927.659 Euro
Euch ist vielleicht aufgefallen, dass wir seit Ende Jänner das Ziel unserer Kampagne, die 1,5 Millionen zu erreichen, bereits ein paar Mal verschieben mussten, das lag daran, dass wir mit Beginn der Kampagne doch ein bißchen zu optimistisch waren, was die 1,5 Mio Euro an Direktkrediten angeht. Wir hatten zwischendurch mal extrem starke Wochen mit über 60.000 Euro, insgesamt sind wir nach 24 Wochen bei einem Gesamt-Durchschnitt von ca. 38.700 Euro an Direktkrediteingängen.
Wir haben mit dem Eigentümer der Liegenschaft einen Vorkaufvertrag abgeschlossen, der noch bis Ende Frühjahr läuft. Er selbst hat uns inzwischen die Ansage gemacht, dass wir mit seiner Ankunft in Wien Mitte Mai jedenfalls die Verträge unter Dach und Fach bringen müssen. Für uns heißt das im weiteren, das wir jedenfalls bis 30.04.2019 die Kaufsumme inkl Kaufnebenkosten und Planungskosten einbringen müssen – in Summe sind das eben genannte 1,5mio Euro, die wir JEDENFALLS brauchen, wenn wir es schaffen wollen das Schlor Projekt Realität werden zu lassen.
Das setzt uns allen eine klare Deadline, die wir einhalten müssen. Diese Deadline können wir nicht mehr verschieben. Alles oder nichts!
UNTERSTÜTZT UNS! Direktkredite JETZT!!

Hier gehts zu den Direktkrediten

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European Action Booklet

European Action Booklet

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SERIE VON BRANDSTIFTUNGEN BEI LINKEN WOHNPROJEKTEN IM RHEIN-MAIN-GEBIET

Pressemitteilung des Mietshäuser Syndikats

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Neue Ausgabe AK-Stadt

Die neue Ausgabe der Zeitschrift „AK-Stadt“ ist in Druck aber online schon verfügbar:

https://emedien.arbeiterkammer.at/viewer/ppnresolver?id=AC13073662_2018_04

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OUT NOW: dérive 73 // COMING SOON: urbanize! Wien

dérive – Zeitschrift für Stadtforschung

Heft 73 – Nachbarschaft

Ist Nachbarschaft mehr als ein räumliches Nebeneinander? Die Beiträge der neuen Ausgabe von dérive fragen danach, welche Potenziale und Chancen auf der Ebene der Nachbarschaft für Demokratisierung und Teilhabe, für die Stärkung der StadtbürgerInnenschaft und des sozialen Zusammenhalts sowie für nachhaltigen sozialen und wirtschaftlichen Wandel vorhanden sind. Die inhaltliche Reise geht vom Nordbahnviertel in Wien über das Kottbusser Tor und den Mehringplatz in Berlin, Brooklyn und die Kleinstädte Neuenglands bis zu den Comunas in Venezuela.

dérive

Zeitschrift für Stadtforschung

Heft 73, Oktober – Dezember 2018

Schwerpunkt: Nachbarschaft

68 Seiten, 8 Euro
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urbanize! 2018 Wien

urbanize! 2018 Wien

Grätzelhood – Globale Stadt lokal gestalten

24. bis 28. Oktober, Nordbahnhalle

urbanize! Berlin läuft gerade auf vollen Touren, am 24. Oktober startet urbanize! nun endlich auch wieder in Wien. urbanize! 2018 verbindet Grätzel und Hood zur Erkundung von lokaler Gestaltungsmacht in einer globalen Welt. Das Festival untersucht Nachbarschaft als Ausgangspunkt für Demokratisierung, Teilhabe und Empowerment, fragt nach Strukturen des Ermöglichens für eine kollaborative Stadtentwicklung in den Feldern Politik, Ökonomie und Planung, präsentiert internationale Good Practices aus Berlin, London, Zürich und Warschau, erforscht mit zahlreichen Stadterkundungen die Nachbarschaft, bringt Menschen sowie Wissen in zwei Vernetzungsforen zusammen und will mit der Workshop-Reihe „How to … Change!“ mithelfen, vom Reden ins Handeln zu kommen.

urbanize!

Internationales Festival für urbane Erkundungen

GRÄTZELHOOD

Globale Stadt lokal planen

24. — 28. Oktober 2018 Nordbahnhalle, 2., Leystraße/Ecke Taborstraße

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Initiative offener Reumannplatz

http://ior.kulturraum10.at/ mit links und Artikeln
Text der Initiative auf der Homepage:

INITIATIVE OFFENER REUMANNPLATZ

Eine Gruppe von am Reumannplatz ansässigen Unternehmern, repräsentiert von Cafetier und Fashion Shop-Betreiber Stefan Harnisch, Apotheker Reinhard Scholda, Intercoiffeur Peter Strassl und Eismacher Kurt Tichy, ist angetreten, «den Platz neu zu erfinden» (Harnisch in Favoriten Journal, Sept. 2018). Im Zentrum des «erneuerten« Platzes soll ein großer «Gastro-Pavillon» mit geplanten 100 Sitzplätzen stehen. Laut Zeitungsmeldungen hat sich Bezirksvorsteher Marcus Franz den Ideen der Unternehmer angeschlossen. Gebaut soll ab Anfang 2019 werden.

Die Initiative Offener Reumannplatz ist entschlossen, diese Pläne zu verhindern, und führt dafür folgende Gründe an:

1. Entgegen den Behauptungen der Unternehmergruppe brachte die Verlängerung der U1 kein «rapides Absacken der Passantenfrequenz» am Platz.Der Reumannplatz und der unmittelbar anschließende Teil der Fuzo Favoritenstraße ist der lebendigste Platz Wiens geblieben. Vergleichbare Frequenzen bestehen nur im Bereich Kärntnerstraße / Graben / Schwedenplatz und in der Inneren Mariahilferstraße; dort ist jedoch die BenützerInnendichte vom Tourismus determiniert. Der Reumannplatz lebt durch die Bevölkerung des Grätzls.

2. Was den Reumannplatz gegenüber allen anderen Plätzen Wiens auszeichnet, ist seine außergewöhnliche Öffentlichkeit. Diese wird generiert durch den großzügigen Sitzbank-Reigen, eine Einmaligkeit im Wiener Maßstab. Bei trockenem Wetter nützen pro Tag hunderte AnrainerInnen und BesucherInnen des Bezirks OHNE KONSUMZWANG die Möglichkeit, sich vom Alltagsdruck zu erholen. Wie die veröffentlichte Bildmontage zeigt, sind rund um den geplanten Gastronomiekomplex keine konsumfreien Sitzplätze mehr vorgesehen. Eine so verstandene «Neuerfindung» ist eine euphemistische Wendung für die Gentrifizierung des Platzes.

3. Gentrifizierungsprozesse untergraben die Lebensgewohnheiten der Menschen in untersten Einkommensklassen, insbesondere eines großen Teils der migrantischen Bevölkerung des Grätzls. Ein PR-Text der Unternehmergruppe spricht in diesem Zusammenhang von einem «zweifelhaften Publikum», das durch die Kommerzialisierung des Platzes verdrängt werden soll. Falls die «Neuerfindung» des Platzes tatsächlich als Trennung der «inländischen« und migrantischen Bevölkerung verstanden wird, muss sie aus integrationspolitischen Gründen scharf zurückgewiesen werden.

4. Aus denselben Gründen muss die Intention der Unternehmergruppe hinterfragt werden, ihr Plan sorge für mehr Sicherheit am Platz. Damit suggeriert sie, der Reumannplatz sei in der derzeitigen Verfassung, d.h. durch den Grad der Offenheit, ein Generator für Gewalt und Rechtlosigkeit. Für dieses Urteil gibt es keinerlei statistische Beweise.

5. Der angeblich von der Bezirksvorstehung unterstützte Plan der Unternehmergruppe wird der Bevölkerung als Resultat eines partizipativen Prozesses verkauft. Tatsächlich werden die Ergebnisse eines 2017 wirklich anrollenden, dann aber abgebrochenen BürgerInnenbeteiligungsprozesses entwertet. Kein einziger unter den befragten AnrainerInnen forderte eine Bebauung des Platzes; im Gegenteil, die Befragten sprachen sich für mehr Grün und weniger Verkehr aus.

6. Die Unternehmergruppe nennt gewaltige Umsatzrückgänge, seit der Platz nicht mehr die Endstation der U-Bahnlinie ist, als Motiv ihres Platzgestaltungs-Engagements. Abgesehen davon, dass Umsatzentwicklungen der ökonomischen «Platzhirschen» kein Hauptkriterium stadtplanerischer Entscheidungen sein dürfen: erstens sind Umsatzzahlen Unternehmergeheimnisse; zweitens ist nicht einsichtig, warum ein neuerrichteter Gastronomiekomplex die Umsätze bestehender Unternehmungen am Platz fördern sollte; drittens müsste im Umkehrschluss festgehalten werden, dass die betroffenen Wirtschaftssubjekte v o r der U-Bahnverlängerung 40 Jahre lang Zusatzumsätze durch den Standortvorteil genossen, der ihnen durch die öffentliche Planung erwuchs.

Die Initiative Offener Reumannplatz verlangt aus diesen Gründen die Zurückweisung des Plans der Unternehmergruppe durch die Bezirksvorstehung und einen Neustart eines demokratischen Planungsverfahrens, das die Ideen sämtlicher an einer weiteren Stärkung des öffentlichen Charakters des Platzes Interessierten thematisiert.

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Frei*Raum*Kultur über Soziokultur zum Nachhören

Von 12. bis 13. September waren Irmgard Almer und Magdalena Augustin von der IG Kultur Wien in Berlin und nahmen an einer Fachtagung soziokultureller Zentren teil. Warum ist das für Wien interessant? Was sind soziokulturelle Zentren überhaupt? Und was wurde dort über „Stadtentwicklungsprozesse in Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf“ diskutiert? Darum drehte sich die neueste Ausgabe unserer Sendereihe „Frei*Raum*Kultur“ auf Radio Orange 94.0.

Zum Nachhören hier klicken: https://cba.fro.at/384416

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SOLIDARITY IN ACTION! ROG in Ljubljana

SOLIDARITY IN ACTION!

Autonomous factory Rog has survived a violent eviction attempt on June 6th of 2016, eviction attempt organized by the Municipality of Ljubljana and enacted by a local private security company Valina. The community has responded to the insidious attack with a strong mobilization and practices of solidarity that prevented the eviction and enabled the subsistence of Rog. The factory continues to be a terrain of daily experimenting with alternative ways of
organizing, it continues to provide space for those who are excluded from elsewhere and it continues to be a living organism of political organizing, exhibitions, movie screenings, community cooking, self-organized social work, sport practices, skate sessions, circus, performance, theatre, bike-repair workshops, non-commercial parties… Despite that, the future of Rog remains uncertain and depends on practices of solidarity! The decision about the future of Autonomous factory Rog has since June 2016 moved from the streets to courtrooms, where 8 individuals are being persecuted by the municipality with the aim to obtain legal grounds for the eviction of the community of Rog. The court procedures, a part from being unpleasant, represent a big financial burden for the individuals, the mounting legal expenses require constant organizing of community benefit events and a
regular call for donations.

We cannot defend Rog as individuals, the defense requires a
community response, because the story of Rog is also a case for a different, autonomous, non-gentrified city. Therefore we invite
you to make a donation for Rog’s legal expenses to the following
account:
PREPAID FINANCIAL SERVICES LTD
SI56 0201 0026 1553 967
Reference 00
10-digit number: 9786285384

All the donated money will be allocated to the covering of legal
expenses of the persecuted individuals. However, we will soon meet
again at the barricades, where we will be defending autonomy and
community against repressive city authorities.

Spread the call around your networks, reach out, contribute!

Solidarity is a practice!

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RADIO dérive: Selbstorganisiert Wohnen, Solidarisch Leben. Ein Gespräch mit dem Hausprojekt Bikes and Rails

Radio dérive im Gespräch mit Linda Elias und Manuel Hanke vom Wiener Mietshäuser Syndikat Hausprojekt Bikes and Rails

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Selbstorganisiert wohnen, solidarisch leben

Radio dérive im Studio mit Bikes and Rails aus Wien, dem 1. Neubauprojekt im habiTAT Mietshäuser Syndikat

Die Wohnungskrise breitet sich aus in den europäischen Städten und auch in Wien steigen die Mieten und Immobilienpreise rasant. Eine Alternative zum herrschenden Dogma „Wohnen als Ware“ baut die Baugruppe Bikes and Rails unter dem Motto „Ökologisch, Solidarisch, Unverkäuflich“ im Wiener Sonnwendviertel auf – Baustart ist im September. Die Radio dérive Redakteur*innen Lisa Puchner und Greta Egle haben mit Linda Elias und Manuel Hanke von Bikes and Rails über ihr Vorhaben und die Ziele des Projekts gesprochen.
SENDUNG ANHÖREN

Aus 27 Personen besteht die Rad-begeisterte Hausprojekt-Gruppe, die beweisen möchte, dass langfristig kostengünstiger Wohnraum, ökologische Bauweise und solidarische Nachbarschaft im Haus und im Viertel auch in zentralen Lagen möglich sind. Die benötigten Eigenmittel finanziert die Baugruppe nicht individuell, sondern kollektiv: Durch eigene Einlagen und mittels privater Direktkredite, mit denen Unterstützer*innen dem Projekt Erspartes auf Zeit bei frei wählbarer Verzinsung zwischen 0-2 Prozent leihen können. Das schafft kostengünstige Mieten und erlaubt die Einrichtung von Räumen für soziale und kulturelle Anliegen ebenso wie die Projektbeteiligung unabhängig von eigenem Finanzvermögen. 1,5 Mio. Euro sollen auf diese Weise finanziert werden.

habiTAT: HÄUSER VOM MARKT FREIKAUFEN

Um das Haus für alle Zeiten gegen Immobilienspekulation zu sichern, ist Bikes and Rails Teil des habiTAT Mietshäuser Syndikat, einem Netzwerk solidarischer Hausprojekte in Österreich mit dem Ziel Häuser vom Markt freizukaufen. Die Bewohner*innen der selbstverwalteten Häuser sind Vermieter*innen und Mieter*innen zugleich, und bestimmen autonom über alle Fragen des Zusammenlebens im Haus. Die Mieten bezahlen alle laufenden Finanzierungskosten und enthalten einen ansteigenden Solidarbeitrag, mit dem das habiTAT-Netzwerk aufgebaut und Unterstützung neuer Hausprojekte ermöglicht wird.

BAUBEGINN SEPTEMBER 2018

Für Bikes and Rails beginnt nach 3-jähriger Entwicklungsarbeit eine heiße Phase: Im September erfolgt der Spatenstich und die Direktkredit-Finanzierung läuft auf Hochtouren: 800.000 Euro lautet der 1. Meilenstein der Baugruppe für den Kauf des Grundstücks und die Bezahlung von Steuern und Gebühren im September 2018. Über rund 500.000 Euro an privaten Direktkrediten verfügt das Projekt bereits. Wer Bikes and Rails als solidarisches Modellprojekt ebenfalls mittels Direktkredit unterstützen möchte, bekommt alle Informationen auf der Website www.bikesandrails.org.

Weitere Informationen:

Hausprojekt Bikes and Rails, Wien: http://www.bikesandrails.org

Hausprojekt SchloR, Wien: http://schlor.org/

habiTAT: https://habitat.servus.at

Mietshäuser Syndikat: https://www.syndikat.org

!!! VERANSTALTUNGSTIPP !!!

Die habiTAT Hausprojekte Bikes and Rails und SchloR sind mit einem Mietshäuser Syndikat Infostand beim Volksstimme Fest vertreten: Am Sa, 1. + So, 2. September, auf der Jesuitenwiese im Wiener Prater gibt es Workshops zum Mietshäuser Syndikat Modell und die Gelegenheit die Hausprojekte persönlich kennen zu lernen. Programminfos dazu demnächst auf www.bikesandrails.org und auf Facebook

Redaktion und Sendungsgestaltung: Lisa Puchner und Greta Egle

Sendungsverantwortung: Lisa Puchner

Signation: Bernhard Gal

Musik: Ryan Harvey – Gentrification

Erstausstrahlung: Dienstag, 7. August 2018, 17:30 auf Radio Orange 94.0 (Wien)

Sendung unbeschraenkt nachhoeren: CBA-Radio derive Archiv

Sendung abonnieren: CBA Podcast

Information und Kontakt: radio(at)derive.at, www.derive.at , derive auf facebook

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Artikel Blog Wien

Volksstimme: Lagezuschläge & Mietenwahnsinn. Ein Gespenst geht um in Österreich von Josef Iraschko

Josef Iraschko, Recht-auf-Stadt-Aktivist, Mietrechtsexperte und KPÖ-Bezirksrat für Wien anders in der Leopoldstadt, analysiert für die Volksstimme die aktuellen Regierungsvorhaben und welche Auswirkung diese auf steigende Mieten haben werden. Neben Privatisierungen soll vor allem das umstrittene System der Lagezuschläge weiter gefördert werden.

Besonders beschäftigen muss man sich mit dem Lagezuschlag, weil viele MieterInnen mit dem Begriff nichts anzufangen wissen und daher auch nicht verstehen, wie sich dieser auf die ständig wachsenden Mieten auswirkt. In den Mietverträgen gibt es nämlich keine Auflistung, wie hoch der Lagezuschlag für die anzumietende Wohnung ist. Dieser mit der sogenannten Wohnrechtsreform von 1994 (genauer: drittes Wohnrechtsänderungsgesetz) und einer eigenen Gesetzesmaterie (Richtwertgesetz) eingeführte Begriff, hatte angeblich das Ziel mehr und damit preisgünstigere Wohnungen auf den Markt zu bringen. Freudig erregt über diesen wegweisenden Einfall stimmten die von der SPÖ-Regierung Vranitzky geführte damalige rot-schwarze Koalition und sämtliche anderen Parteien begeistert zu. Heute wissen wir es genauer: damals wurde die Grundlage für die heute derart extreme Mietsituation geschaffen.

Ziel war und ist es in erster Linie Eingriffe in den geschützten Altbaubestand – vor allem in Wien – im Falle von Neuvermietungen durchzusetzen. So wäre beispielsweise heute der bis 1994 geltende Kategoriemietzins für eine Kategorie-A-Wohnung 3,60 pro Quadratmeter (für die es keinen Lagezuschlag gibt). Der neue Richtwert bedeutet für die gleiche Wohnung 5,58 Euro pro Quadratmeter (ohne Lagezuschlag). Also mit einem Federstrich wurde damals die Miete um 2,00 pro Quadratmeter »preisgünstiger« gemacht. Sämtliche Mietverträge nach 1994 fallen unter dieses Regime. Aber das war der Immobilienwirtschaft zu wenig an Zugeständnissen und so wurde der sogenannte Lagezuschlag eingeführt. Die Lagezuschläge orientieren sich an den Immobilientransaktionen im Althausbereich und somit an steigenden Immobilienpreisen. Diese Kaufpreissammlung wird bei den automatischen Indexanpassungen alle zwei Jahre neu berechnet. Ein Rechenbeispiel aus der Praxis: In der Praterstraße lag der Lagezuschlag am 1.4.2010 bei 0,60 Euro pro Quadratmeter und am 1.4.2017 (letzte Indexanpassung) lag er dann bei 2,18! Das bedeutet, gemessen am Kategoriemietzins, eine Steigerung der Nettomiete auf 7,76 Euro pro Quadratmeter, also eine Anhebung innerhalb von sieben Jahren um sagenhafte 115,55 Prozent! Kostet zum Beispiel eine 60m²-Wohnung nach dem Kategoriessystem netto 216,00 Euro, so kostet die gleiche Wohnung, ohne auch nur irgendeine Investition von Seiten der EigetnümerInnen, heute 465,60 Euro. Dabei reden wir noch gar nicht davon, dass viele dieser Altbauwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt werden. Da lässt sich noch eine Menge Kohle machen, worauf die Immobilienwirtschaft und ihre Regierung bauen. (…)

Die Regierung will das Lagezuschlags-Verbot in Gründerzeitviertel aufheben. Das wird in Wien etwa in der Gegend um den Gürtel im Neuvermietungsfall die Mieten um mehr als 60 Prozent für rund 100.000 Wohnungen erhöhen. Dadurch wird das Spekuationskarussell um Wohnraum noch stärker vorangetrieben werden. Die Vertreibung der AltmieterInnen aus ihren noch günstigen Wohnungen ist Programm, stehen doch diese MieterInnen einer intensiven Verwertung von Wohnraum entgegen.

Weiter lesen in der Volksstimme Juni 2018.